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Bitterer Krankheitstrend in Thüringen! In keinem anderen Land ist die Gefahr größer

Thüringen ist bundesweit an der Spitze der Sepsis-Statistik. Wie groß die Gefahr ist und wie die Zahlen aussehen, erfährst du hier:

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© Barmer

Thüringen: Fünf kuriose Fakten über den Freistaat

Der Freistaat Thüringen hat Einiges zu bieten. Hier kommen fünf kuriose Fakten, die du vielleicht noch nicht wusstest.

In Thüringen läuten die Alarm-Glocken: Nirgendwo in Deutschland erkranken so viele Menschen an einer Sepsis wie im Freistaat. Nach Angaben der Barmer waren im Jahr 2023 rund 476 von 100.000 Einwohnern betroffen – bundesweit lag der Schnitt deutlich darunter bei etwa bei rund 280 von 100.000.

Damit liegt Thüringen an der Spitze aller Bundesländer, wenn es um die Gefahr der Blutvergiftung geht.

Thüringen führt traurige Sepsis-Statistik an

Eine Sepsis ist eine Blutvergiftung, bei der das Immunsystem auf eine Infektion – ausgelöst von Bakterien oder Viren – überreagiert. Die Abwehrreaktion greift dabei nicht nur die Erreger an, sondern auch körpereigene Organe und Gewebe. Diese lebensbedrohliche Erkrankung trifft jährlich bis zu 300.000 Menschen in Deutschland. Mindestens 85.000 Patienten sterben dabei bei einer Sepsis.

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Die Sepsis ist ein Zeit-Kampf um Leben und Tod. Aber die herkömmliche Diagnostik ist zeitaufwendig – die Zeit haben Patienten häufig nicht. Üblicherweise werden Blutkulturen angelegt, deren Auswertung anschließend Tage dauert. Bis dahin behandeln die Ärzte Betroffene meist mit Breitbandantibiotika. Ob sie wirksam gegen die Erreger sind, weiß man dabei nicht.

Thüringen ist an der Spitze der traurigen Sepsis-Statistik. Hier sind die Zahlen: Foto: BARMER

In einer Pressemitteilung am 10. September 2025 teilt die Barmer nun mit: „Eine Sepsis kommt vor allem bei älteren Menschen vor. Deshalb kann sie in Bundesländern mit einem höheren Altersdurchschnitt häufiger auftreten. Gerade bei älteren, mehrfach erkrankten Patientinnen und Patienten ist eine schnelle Behandlung besonders wichtig“, so der Barmer-Landeschef Robert Büssow. Aufgrund des hohen Altersdurchschnitts verzeichnen Bundesländer wie Thüringen, Sachsen oder Brandenburg öfter Sepsis Fälle. Mit den genannten Werten liegt die Rate im Freistaat Thüringen um 69 Prozent über dem Bundesschnitt.

Neue Methoden bringen Hoffnung

Das bundesweite Innovationsfonds-Projekt „DigiSep“ macht Hoffnung. Mithilfe digital gestützter Methoden sollte hierbei die Diagnostik verbessert werden. Erste Ergebnisse zeigen: Mit neuer molekulargenetischen Technologie gelingt es nun bereits zu Beginn der Sepsis viermal häufiger, den Erreger zu identifizieren. Nach drei Tagen liegt die Erfolgsquote sogar zehnmal höher, als bei den herkömmlichen Verfahren.

Für Patienten bedeutet das: „Die neue Diagnostik kann die Behandlung der Patientinnen und Patienten nachhaltig verbessern und dank der schnellen Identifikation des Erregers Leben retten. Wenn sich das Verfahren weiterhin bewährt, sollte es zügig in die Regelversorgung kommen“, sagt Büssow. Insbesondere für ältere und mehrfach erkrankte Menschen könne die neue Technologie ein wichtiger Fortschritt und Hoffnungsschimmer sein.


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Die Erkrankungsraten in Thüringen zeigen, wie gefährlich und tödlich eine Sepsis gerade hier im Freistaat sein kann. Gleichzeitig aber macht die Forschung hoffnungsvolle Fortschritte: Mit moderner Technologie in der Diagnosen-Methodik könnten Erkrankte schneller die richtige Therapie erhalten und hätten somit auch eine deutlich bessere Überlebenschance.