Der Lütschestausee bei Frankenhain leidet unter extremem Niedrigwasser. Der Wasserstand liegt fast zehn Meter unter dem Sommerniveau. Statt 21,20 Metern Tiefe misst die Staumauer nur 11,53 Meter.
Ende Mai 2025 wurde deswegen eine drastische Entscheidung getroffen: Die Landgemeinde Geratal verbot Baden und Betreten des Ufers.
Thüringen: Touri-Hotspot kämpft mit Wasserknappheit
Es ist ein trauriger Anblick: Uferbereiche liegen trocken und sind mit Wildwuchs bedeckt. Ursache ist das Ausbleiben von Schneeschmelze und Regen im Frühjahr 2025. Erstmals seit Einführung der Winterabsenkung 2020 blieb der See nach dem Wiederanstau leer. Michael Hirschfeld vom Oberhof Camping Lütschesee verzeichnet deswegen im Juli 60 Prozent Umsatzverlust. Hirschfeld kritisiert, dass ihn niemand vorwarnte. „Ich habe im Frühjahr das wenige Wasser gesehen. Da es auch kaum Niederschläge gab, blieb mir nichts anderes übrig, als deprimiert zuzuschauen“, erklärt er gegenüber der „Thüringer Allgemeine“. Bis zur Sanierung 2028 wird der Wasserstand weiterhin im Herbst gesenkt, um die fast 90 Jahre alte Staumauer zu entlasten.
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2028 soll dann die Generalsanierung starten. Ein Sommer bleibt die Talsperre komplett leer, im Folgejahr wird nur wenig angestaut. Hirschfeld fordert einen flexibleren Betriebsplan, angepasst an Thüringens Wetterlagen. Der Januar 2025 brachte Regen, durfte aber laut Betriebsplan nicht gespeichert werden. Dieses Wasser fehlt jetzt spürbar.
Zwischen Naturschutz und Tourismuskrise
Auch die Fischbestände leiden massiv unter dem Wassermangel. Michael Graf vom Angelsportverein warnt gegenüber der „Thüringer Allgemeine“: „Es besteht die Gefahr, dass der See umkippt.“ Zehn Tonnen Fisch kämpfen bei Hitze und Sauerstoffmangel ums Überleben. Trotzdem muss Wasser für den geschützten Feuersalamander in den Lütschebach abgelassen werden. Dort haben die unter Naturschutz stehenden Feuersalamander ihr Refugium, erklärte die Untere Naturschutzbehörde des Ilm-Kreises der „Thüringer Allgemeine“.
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Auch Tourismusangebote wie Stand-Up-Paddling brechen weg. Betreiberin Tina Schlag nennt die Lage existenziell bedrohlich, denn ihre Ausweichgewässer in Thüringen sind ebenfalls unbrauchbar. Um Verluste zu mindern, öffnet sie nur an Wochenenden ihren Imbissstand. Trotzdem bleiben 80 bis 85 Prozent der Einnahmen aus. Was im Tourismuskonzept geplant ist und wie die Akteure die herausfordernde Situation bewältigen wollen, liest du in der “Thüringer Allgemeine”.
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