Bittere Nachrichten für die Bewohner eines Thüringer Ortsteils. Eine beliebte Rewe-Filiale macht dicht.
Doch so leicht wollen die Kunden es dem Markt nicht machen. Um die Schließung des Rewes in Thüringen zu verhindern, gehen sie in die Offensive.
Rewe in Thüringen: Drama um Markt
Wir Menschen sind eben Gewohnheitstiere. Wenn der Lieblingssupermarkt also dicht macht und die Anwohner sich nach einer Alternative umsehen müssen, ist es verständlich, dass es einigen übel aufstößt So auch im Weimarer Ortsteil Schöndorf. Hier gibt es zwei Rewe-Filialen – zumindest noch. Im Markt in der Bruno-Apitz-Straße sollen die Lichter gegen November dieses Jahres für immer ausgehen. Kunden aus Nord müssen also auf das Rewe Classic Center im Westen ausweichen.
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Der Grund: Zwei Rewe-Filialen in einer Ortschaft seien „perspektivisch nicht gegeben“, hieß es von Seiten einer Unternehmenssprecherin. Doch so leicht wollen sich die Thüringer nicht von dem Markt in der Bruno-Apitz-Straße trennen. Deshalb haben die Anwohner von Schöndorf eine Petition ins Leben gerufen, um die Schließung doch noch zu verhindern.
„Ohne ihn wäre ihr tägliches Leben betroffen“
In dieser Petition heißt es: „Wir sind Bürgerinnen und Bürger von Schöndorf, die seit 20 Jahren hier wohnen und nicht aufhören wollen, bei unserem Rewe einzukaufen. Unser Rewe ist mehr als nur ein Supermarkt für uns. Er hat sich in der Zeit für Rentner und Menschen mit Behinderungen als eine wichtige Versorgungsquelle erwiesen. Ohne ihn wäre ihr tägliches Leben betroffen.“ Viele der Anwohner seien auf diesen lokalen Supermarkt angewiesen, da der Transport zu nächstgelegenen Alternativen schwierig sei.
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„Darüber hinaus legen wir großen Wert auf die familiäre Atmosphäre, die unser REWE bietet. Wir bitten Sie dringend, den REWE in Schöndorf zu erhalten und unsere Gemeinschaft zu unterstützen. Bitte unterzeichnen Sie diese Petition und helfen Sie uns dabei, die Lebensqualität in Schöndorf aufrechtzuerhalten“, heißt es.
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Anwohner von Schöndorf schreiben unter der Petition weitere Gründe, warum dieser Rewe-Markt ihrer Meinung nach unbedingt bleiben muss:
- „Die Versorgung mit lebensnotwendigen Dingen des täglichen Bedarfs muss in jeder Hinsicht gewährleistet sein.“
- „Hier leben unzählige Menschen! Und dann werden unsere Versorgungsquellen um 50 Prozent reduziert? Wie soll das gehen? Noch dazu leben wir in einem sozialen Brennpunkt, in welchem viele Menschen kein Auto besitzen! Wo sollen sie denn in Zukunft einkaufen gehen? Was soll diese irrsinnige Entscheidung diesen Rewe, den es seit Jahrzehnten gibt, plötzlich zu schließen?“
- „Weil wir nicht wegen jedem Einkauf auf das Auto oder den Bus angewiesen sein möchten. Das wäre auch ein Beitrag zum Klimaschutz.“
- „Der Rewe einfach unverzichtbar ist. Er ist die Versorgungsquelle unzähliger Menschen, ob jung, ob alt. Wir alle, auch unsere Nachbardörfer, sind auf diesen Rewe angewiesen!“
Meinungen auf Facebook gehen auseinander
Auch auf der Social-Media-Plattform Facebook schlägt die Petition, die das Supermarkt-Aus in Thüringen verhindern soll, große Wellen. Doch hier zeigt sich ein anderes Meinungsbild auf. Die Nutzer können hier schon eher nachvollziehen, warum die Filiale geschlossen werden soll. Einige kommentieren:
- „Welche Möglichkeit soll es denn geben, dann diesen Markt zu lassen, wenn weiterhin nicht der benötigte Umsatz kommt?“
- „Blöde Situation. Aber es scheint ja so zu sein, dass der Markt keinen Umsatz, sondern rote Zahlen schreibt. Dann würde rein geschäftlich und wirtschaftlich jeder von uns diesen schließen. Natürlich ist es gerade für die umliegenden älteren Menschen total doof.“
- „Wie machen die Menschen das in West? Da gibt es auch nur einen Markt und viele Alte. Es geht auch dort.“
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Andere Facebook-User hoffen darauf, dass in den Standort ein Discounter wie Lidl, Aldi oder Norma hineinkommt. Und wieder andere schlagen vor, dass für weniger mobile Menschen ein Lieferdienst eingeführt werden könnte. Ob die Petition den Rewe in Thüringen noch retten kann, bleibt jedenfalls erstmal abzuwarten.