Ende September geht eine Prügel-Attacke aus Thüringen viral.
Jetzt gibt es ein Nachspiel, das aber vor allem das Opfer und deren Mutter nicht zufriedenstellt.
Thüringen: Mädchen-Schlägerei auf Heimweg
Ein Mädchen prügelt in Zella-Mehlis auf ein anderes Mädchen ein, ein Junge filmt die brutales Szene. Sie findet ihren Weg ins Internet und in die Medien. Das Opfer: Eine 13-jährige Schülerin der Lutherschule in Zella-Mehlis. „Sie stürzte sich auf mich, setzte sich auf meinen Brustkorb, würgte mich“, sagte die Teenagerin der „Bild“. Ein anderes Mädchen habe versucht, ihr gegen den Kopf zu treten. Die 13-Jährige sagte, sie habe sich für etwas entschuldigen sollen, was sie gar nicht gemacht habe. Ihre Mutter fuhr direkt nach der Attacke mit der Schülerin ins Krankenhaus, wo sie zwei tage lang bleiben musste. „Sie litt an einem stumpfen Bauchtrauma, hatte Schmerzen“, sagte ihre Mama zur „Bild“.
Thüringer Lehrerin setzt auf Vertrag
Jetzt, einige Wochen später, hat sich offenbar eine Lehrerin etwas ausgedacht: Die mutmaßliche Haupttäterin und ihr Opfer sollten in der Schule einen „Friedenvertrag“ ausfüllen und unterschreiben. Das haben sie auch gemacht – und sich damit dazu verpflichtet, sich „im Schulalltag zu ignorieren und aus dem Weg zu gehen.“ Weiter heißt es: „Sollten wir Sachen über uns hören, reden wir miteinander, dass es keinen Streit oder Konflikt gibt.“ Wer sich nicht an den Vertrag halte, müsse offenbar mit einem Schulverweis rechnen, sagte die 13-Jährige.
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Für ihre Mutter ist der Vertrag eine hilflose Geste der Lutherschule. „Ich werde nicht eher Ruhe geben, bis die Schule diese Gewalt umgehend stoppt und nicht nur mit einem lapidaren Friedensvertrag alles regeln möchte“, sagte die 30-Jährige der „Bild“. Sie habe die beiden mutmaßlichen Täterinnen bei der Polizei angezeigt. Ende Oktober soll das Opfer seine Aussage machen.