Erstmals richtet der Deutsche Wetterdienst (DWD) in einem Klima-Report den Fokus auf Mitteldeutschland. Und die Ergebnisse alarmieren. In Thüringen hat der Klima-Wandel längst zugeschlagen und macht sich an allen Ecken bemerkbar. Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache.
Thüringen: Experten sind alarmiert
Es ist der erste Klima-Report über Mitteldeutschland, den der DWD zusammen mit den Landesämtern von Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt herausgegeben hat. Die erschreckende Bilanz: Vor allem die globale Erwärmung ist in den drei ostdeutschen Bundesländern extrem! Hitzewellen vervielfachen sich, Niederschläge spielen verrückt. Es regnet immer häufiger im Winter, immer weniger im Sommer. Der Blick auf die genauen Zahlen von Thüringen macht es umso deutlicher: Die Klima-Krise trifft den Freistaat besonders hart – spürbar wie messbar. Und damit nicht genug. Für die Zukunft Thüringens malen die Prognosen ein noch viel düsteres Bild.
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Thüringen hat sich in den letzten Jahrzehnten dramatisch erwärmt. Besonders die Anzahl der sogenannten „heißen Tage“ sind alarmierend. Also Tage, an denen das Thermometer die 30-Grad-Marke überschreitet. Während solche Hitzewellen in der Vergangenheit selten waren, hat sich das Bild in den letzten Jahrzehnten drastisch gewandelt.
In den 1950er Jahren gab es in Mitteldeutschland im Schnitt gerade mal drei solcher heißen Tage im Jahr. Heute sind es zwölf! Selbst in Thüringen – das eigentlich zu den eher kühleren Bundesländern zählt – haben sich die heißen Tage fast verdreifacht. Inzwischen erlebt Thüringen mehr als acht heiße Tage im Jahr.
Thüringen knackt traurigen Rekord
Und auch die globale Erwärmung heizt Thüringen im Vergleich zum Rest der Welt besonders auf. Das zeigt sich besonders im Jahr 2023. Es war weltweit das wärmste Jahr seit Wetteraufzeichnung. Aus dem Klima-Report geht hervor, dass in diesem Jahr die Temperatur weltweit um 1,05 Grad höher lag als es noch vor 30 Jahren üblich war. In Thüringen war der Anstieg noch deutlicher!
2023 lag die Durchschnittstemperatur in Thüringen bei 10,1 Grad – das sind ganze 2,6 Grad mehr als in der entsprechenden Referenzzeit. In diesem Jahr war der Temperaturanstieg in Thüringen also doppelt so stark wie der globale Durchschnitt – ein deutlicher Fingerzeig, dass der Klimawandel hier besonders hart zugeschlagen hat. Bis dahin hat sich die Temperatur in Thüringen seit 1881 linear um 1,8 Grad erhöht. Ein Trend, der sich Jahr für Jahr fortsetzt.
Jahrtausendwende bringt drastischen Wandel
Besonders dramatisch – und das muss man sich wirklich mal vor Augen führen: Von den 14 wärmsten Jahren aus über 140 Jahren Wetteraufzeichnung in Thüringen fallen allein zwölf in dieses Jahrtausend. Zahlen, die früher unvorstellbar war. Und es wird noch krasser!
2014 lag die Durchschnittstemperatur in Thüringen zum ersten Mal überhaupt bei 9,7 Grad. Seither haben fünf weitere Jahre diesen Wert getoppt. Und seitdem ist er auch nur noch ein einziges Mal unter 9 Grad gefallen – im Jahr 2021. Ansonsten lagen die Mittelwerte immer darüber und erzielten obendrauf auch noch neue Rekordwerte.
Rekordjahre in Thüringen: Marke geknackt
2022 und 2023 wurde erstmals die 10-Grad-Marke für Thüringen geknackt, ein Schock für Klimaexperten. Das Jahr 2023 stellt mit seiner Durchschnittstemperatur von 10,1 Grad den bisherigen Höchstwert auf – Thüringen erlebt so warme Jahre wie nie zuvor. Doch das soll erst der Anfang sein!
Die Prognosen aus dem Klima-Report sind alarmierend: Ohne entschlossenes Handeln könnte die Erwärmung in Mitteldeutschland noch weiter um bis zu 4,3 Grad steigen. Das würde heiße Tage und extreme Dürre zur Normalität machen. Wälder und Felder würden dauerhaft leiden, Flüsse könnten austrocknen – ein dramatisches Bild für Thüringen.
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Die Experten warnen: Wenn das so weitergeht, drohen irreversible Schäden, die Thüringens Natur und Lebensgrundlage für immer verändern. Weiter belege der Bericht „zweifelsfrei, dass der Mensch die globale Erwärmung eindeutig verursacht hat“, heißt es im Report. Die Klima-Wissenschaftler sehen die Menschen nun auch in der Pflicht. Alles hänge jetzt von globalen Klimaschutz-Maßnahmen ab. Und nur dann könne sich – im besten Fall – die Erwärmung auf 1,7 Grad stabilisieren. Es brauche sofortiges Umdenken, um die drohende Klima-Katastrophe in Thüringen und der Welt noch abzuwenden bevor zu spät ist.