Während in Thüringen vielerorts die Kassen leer sind, hat dieses Projekt das Geld schneller verprasst, als ein Drahtesel in Dauerregen rostet. Das neue Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler prangert die mutmaßliche Verschwendung von deutschen Steuergeldern an. Und diesmal trifft es in Thüringen die Klassikerstadt Weimar.
Jedes Jahr veröffentlicht der Steuerzahlerbund sein gefürchtetes Schwarzbuch. Jedes Jahr zeigt er mit dem Finger auf Fälle, in denen öffentliche Gelder regelrecht zum Fenster hinausgeschmissen werden. Auch in der Ausgabe 2024/25 wird wieder scharf geschossen. Die Kritik: Milliarden Euro würden Jahr für Jahr an überbordende Bürokratie und zweifelhafte Projekte verschwendet. Teils bleibt nicht mehr als ein fragwürdiger Nutzen, teils nicht weniger als enormer wirtschaftlichen Schaden. In 100 Beispielen zeigt der Verein auf, wie in Deutschland trotz knapper Budgets Steuergelder versickern. Und in Thüringen steht Weimar mit einem besonders kuriosen Fall im Fokus.
Thüringen: Klima-Projekt wird zum Geldfresser
Es klingt wie ein schlechter Scherz, ist aber bittere Realität, was das der Steuerzahlerbund in diesem Jahr über das Bauprojekt in Thüringen aufgedeckt hat. Direkt im Herzen von Weimar, nur einen Steinwurf vom historischen Rathaus entfernt, wurde ein Projekt realisiert, das den Steuerzahlerbund auf die Palme bringt.
Während sich viele Bürger den Gürtel immer enger schnallen, genehmigt die Stadtverwaltung eine Fahrrad-Garage der Superlative. Für eine Summe, die einem die Sprache verschlägt! Auf den ersten Blick denkt man sich vielleicht noch: Fahrrad-Stellplätze in der Innenstadt, das klingt doch vernünftig. Doch der Blick auf die Rechnung lässt Weimarer Bürger entsetzt zurück.
Weimar am Pranger: Kosten sechs Mal höher als Nutzen
Die Fahrrad-Garage kann einem Einfamilienhaus Konkurrenz machen. Aber nicht so wie du denkst! Die Anlage selbst – ein zwar passgenaues, aber übliches Bauteil – besteht aus gerade einmal acht doppelstöckigen Fahrradständern. Die Garage allein ist auch nicht unbedingt der Grund, warum Weimar vorm Steuerbund am Pranger steht. Denn die macht nur einen Bruchteil der Summe aus, die die Stadt berappen musste. Das Drum und Dran macht den teuren Luxus.
Satte 260.000 Euro verschlang das Projekt rund um die Fahrrad-Garage. Davon gingen nicht einmal 46.000 Euro für die 16 Stellplätze drauf. Aber was passierte mit dem ganzen Geld? Neben der Garage wurden auch die Freiflächen umgestaltet. Dachbegrünung und Natursteinpflaster sollten laut Stadtverwaltung das Mikroklima verbessern. Zusätzlich wurde eine E-Ladesäule aufgestellt. Eine gute Sache für Klima und Umwelt – doch was ist mit dem Klima gegenüber den Steuerzahlern?
Fahrrad-Garage aus Weimar im Schwarzbuch
Der Bund der Steuerzahler sieht das jedenfalls kritisch: Klimaschutz in allen Ehren – aber hier hätten unbedingt auch Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit mehr im Vordergrund stehen müssen.
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Denn für das ausgegebene Geld hätte Weimar gleich sechs solcher Fahrrad-Garagen bauen können. Aus Sicht des Bundes für Steuerzahler wäre das Geld wo so besser investiert gewesen.Und so landet Weimar mit seiner Fahrrad-Garage wohl zu Recht im diesjährigen Schwarzbuch der Steuerzahler.