Wie die „Bild“ in einem neuen Artikel berichtet, bleibt der Hahn in der Thüringer Residenzstadt Gotha vorerst zu: Die berühmte Wasserkunst der Stadt steht still. Grund dafür ist ausgerechnet ein flauschiger Störenfried – der Biber!
Eigentlich seit langem ausgerottet, ist er nun zurück und sorgt für mächtig Ärger in Thüringen. Welche Wege die Stadt Gotha gegen den Störenfried eingeleitet hat, erfährst du hier.
Thüringen: Biber blockieren Wasserzufuhr
Die neobarocken Brunnen von 1895 sind normalerweise eine beliebte Attraktion. Doch jetzt heißt es: Wasserstopp! Denn der Leinakanal, der Gotha seit über 600 Jahren mit frischem Wasser aus dem Thüringer Wald versorge, ist von mehr als einem Dutzend Biberdämmen regelrecht verstopft worden. Das Wasser fließe nicht mehr und die Wasserkunst bleibe trocken – für mindestens drei bis vier Wochen.
Bert Schwachheim (56), Geschäftsführer des Gewässerunterhaltungsverbandes Hörsel/Nesse, erklärt gegenüber der „Bild“: „Wir leiten das Wasser in den Bach Altenwasser um und legen den Leinakanal trocken.“ Die Biber könnten so auf natürliche Weise ferngehalten werden, erläuterte der Diplom-Hydrologe. Wenn nichts gegen die Biber unternommen worden wäre, würden die Uferdämme aufweichen – das wären schwere Schäden am Kanal. Dank einer artenschutzrechtlichen Ausnahmegenehmigung dürfe man die Biber zwar vergrämen, aber nicht töten.
Zukunft der Wasserkunst ungewiss
Doch auch nach der Vergrämung gebe es keine Garantie, dass die Biber nicht zurückkehren. Schwachheim warnt: „Schaffen wir andernorts nicht ein attraktiveres Nahrungsangebot für die Biber, werden sie auch nächstes Jahr ans Ufer des Leinakanals zurückkommen.“ Eine Herausforderung für die Stadt, denn ohne eine Lösung könnte Gotha langfristig ohne seine Wasserkunst dastehen.
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Die nächsten Wochen werden zeigen, ob der Plan aufgeht und die Biber den Leinakanal für immer verlassen. Bis dahin müssen die Brunnen der Wasserkunst in Gotha trocken bleiben – und Einheimische hoffen, dass der Biber nicht so schnell zurückkommt.