Es ist eine traurige Tatsache: Immer mehr Menschen in Thüringen sterben allein. Ohne Angehörige, ohne Freunde, oft ohne dass jemand ihren letzten Atemzug bemerkt.
Die Vorstellung, dass jemand allein stirbt, ist erschreckend. Doch was passiert nach dem Tod dieser Menschen? Wer kümmert sich um ihren letzten Weg? Wer sorgt dafür, dass sie nicht in Vergessenheit geraten? Um diese Menschen kümmert sich in Thüringen eine Initiative, die den Menschen eine würdevolle letzte Reise ermöglicht.
Thüringen: Eine Trauerfeier für die Vergessenen
Am Freitag (23. August), fand auf dem Hauptfriedhof in Eisenach (Thüringen) eine besondere Trauerfeier statt. Es war die zweite Zeremonie dieser Art, bei der nicht Verwandte oder Freunde, sondern Fremde den Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen.
„Ich behaupte mal, niemand reist gerne allein“, sagte Nicole Lehmann, Fachgebietsleiterin des Friedhofs, in ihrer Trauerrede. „Und so soll auch niemand die letzte Reise des Lebens allein antreten.“ Diese Worte drückten aus, was viele der Anwesenden fühlten: eine tiefe Verbundenheit mit den Verstorbenen, obwohl sie sie nie gekannt hatten.
Würdevoller Abschied
Zehn in Eisenach Verstorbene wurden an diesem Tag beigesetzt. Sie alle hatten keine direkten Angehörigen mehr oder diese konnten nicht ausfindig gemacht werden. Die Beisetzung erfolgte in zwei Urnengemeinschaftsgräbern. Sobald zwölf Verstorbene in einer dieser Grabstätten beigesetzt sind, wird ein Gedenkstein mit den Namen und dem Sterbejahr der Verstorbenen aufgestellt.
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Die Trauerfeier wurde von Musikstücken und Blumenarrangements der Firma „Blütenzauber“ begleitet. Trotz der Einsamkeit des Lebens wurde den Verstorbenen aus Thüringen ein würdiger Abschied bereitet. Es waren circa 30 Personen anwesend, darunter Bürgermeister Christoph Ihling.
Die Termine der nächsten Trauerfeiern für einsam Verstorbene in Thüringen werden regelmäßig im Rathauskurier, an den Anschlagtafeln der Stadtverwaltung und auf dem Friedhof bekannt gegeben. Die nächste Trauerfeier findet Mitte November statt.