Veröffentlicht inThüringen

Thüringen-Wahl: SPD zieht nach Ärger Video zurück – Machtwort von oben

Patzer im SPD-Wahlkampf! Kurz vor der Thüringen-Wahl experimentierten die Sozialdemokraten mit einem KI-Clip. Ein Eigentor!

Rückschlag für die SPD-Kampagne zur Thüringen-Wahl.
© IMAGO/dts Nachrichtenagentur

Wahlen in Thüringen: Alles, was du wissen musst

Thüringen wählt am 1. September einen neuen Landtag. Umfragen deuten auf einen Sieg der AfD hin. Warum Björn Höcke trotzdem nicht Ministerpräsident werden könnte, erfährst du im Video.

PR-Reinfall für die SPD kurz vor der Thüringen-Wahl! Am Montagabend gab es einen kleinen Shitstorm im Netz aufgrund eines Wahlkampfclips.

+++ Auch interessant: Thüringen-Wahl: Neue Umfrage ist da! Ramelow-Partei stürzt plötzlich völlig ab +++

Mittlerweile ist das Video wieder verschwunden. Die Wahlkämpfer haben eingesehen, dass es nicht die beste Idee war – auf Anweisung von ganz oben!

Thüringen: KI-Wahlclip der SPD geht nach hinten los

Im Kampf um den Wiedereinzug in den Erfurter Landtag setzt die SPD auf das Thema Rente. In der MDR-Sondersendung zur Wahl hatte Innenminister und Spitzenkandidat Georg Maier noch gefordert: „Redet nicht über Dinge, die ihr nicht entscheiden könnt, sondern redet über Thüringen, verdammt noch mal!“ Doch das bezog er offenbar vor allem auf die Ukraine-Politik. Im Bereich Rente dreht die SPD im Wahlkampf nun auf.

+++ Ebenso spannend: Höcke (AfD) will zurück zur DDR-Schule – Lehrkräfte machen da nicht mit: „Geschichtsvergessen“ +++

Doch am Montagabend haben die Sozialdemokraten überdreht! Auf X veröffentlichte die Partei einen KI-generierten Clip. Zwar informierte sie mit einem Hinweis die Betrachter („Dieses Video wurde mit KI-Programmen (künstliche Intelligenz) bearbeitet und verfremdet. Das ist frei erfunden und wurde mithilfe von Text-to-Speech-Tools generiert“), doch der Fake-Wahlkampfclip kam schlecht an!

Thüringen-Wahl: Sozialdemokraten entfernen Video wieder

Zu sehen war CDU-Spitzenkandidat Mario Voigt, der einer Armutsrentnerin vor den Kopf knallte, dass sie halt nur bis 65 gearbeitet habe. Selbst schuld also, dass sie so wenig Geld im Ruhestand habe. Das Video ist eine Anspielung auf das umstrittene Reformvorhaben der Union, das Renteneintrittsalter an die Lebenserwartung anzupassen. Dann müssten die Deutschen bei einer durchschnittlich höheren Lebenserwartung irgendwann sogar länger als bis 67 arbeiten! Die SPD ist strikt dagegen.


Mehr Themen für dich:


Im Netz war die Empörung über den KI-Fake groß, vor allem im Lager der CDU-Unterstützer, die von Negative Campaigning, also dem Diffamieren des Gegners sprachen. Von einem unterirdischen Clip war die Rede. Andere verglichen die Methoden mit jenen der AfD – man müsse über der Gürtellinie bleiben, so der Appell.

Tatsächlich handelte die SPD dann recht schnell und entfernte das Video wieder. Auf Anfrage unserer Redaktion erklärte der Thüringer Generalsekretär Markus Giebe: „Das Video wurde auf Wunsch des Landesvorsitzenden der SPD Thüringen entfernt. Ein weiterer Einsatz von KI ist nicht vorgesehen.“ Es war also Spitzenkandidat, Minister und SPD-Chef Georg Maier, der das Experiment mit einem Machtwort beendete.