„Wir sagen Danke“, liest es sich in einem emotionalen Facebook-Beitrag eines beliebten Ladens in Eisenach (Thüringen). Der Anlass ist traurig, denn: Nach über sieben Jahren gehen hier die Lichter aus. Vielleicht für immer. Eine Entscheidung, die den Besitzern beim besten Willen nicht einfach gefallen ist.

Im Thüringen24 Gespräch offenbart Geschäftsführer Olaf Hering nun mehr zu den Hintergründen der Schließung. Und auch, warum es für den Laden noch Hoffnung gibt.

Thüringen: „Wir werden uns jetzt verabschieden“

Seit dem Sonntag (4. August) erscheint jeden Tag der gleiche Beitrag auf der Facebook-Seite des Käseladens. „Wir sagen Danke, für die angenehmen letzten Jahre, in denen wir für unsere treue Kundschaft da sein durften“, heißt es da. Und weiter: „Wir werden uns jetzt verabschieden und freuen und auf viele neue Herausforderungen, die das Leben für uns Bereithält.“ Im August wollte man das Geschäft demnach schließen. Offene Gutscheine können aber noch bis zum letzten Tag eingelöst werden.

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Die Schließung warf ihre Schatten indes schon über längere Zeit voraus. Dabei war die wirtschaftliche Situation nur eine von einer ganzen Reihe von Faktoren, wie Olaf Hering im Thüringen24-Gespräch erklärt. Für ihn und seine Mitarbeiter folgte ein Schicksalsschlag praktisch auf den nächsten.

„Das war einfach nicht durchzuhalten“

Angefangen mit dem verheerenden Brand in der Querstraße im April 2019, nachdem mehrere Häuser in der Innenstadt einsturzgefährdet waren. In der Konsequenz wurde die Straße für Fußgänger eingetunnelt, was auch den Zugang zum Käseladen erschwerte. „Dann kam Corona, dann die nächsten Sanierungsmaßnahmen“, erinnert sich Hering. „Das war einfach nicht durchzuhalten.“

Er betreibt seinen Laden seit 2017 in der Eisenacher Innenstadt und hat sich über die Jahre einen treuen Kundenstamm erarbeitet. In den Kommentarspalten zu den Facebook-Beiträgen zeigen sich viele von ihnen traurig. „Wieder ein Innenstadtjuwel weniger“, schreibt etwa eine Nutzerin. Eine andere: „Ihr habt unsere Innenstadt bereichert!“ Dutzende weitere Kommentare schlagen in die gleiche Kerbe. Das geht an Hering und seinem Team natürlich nicht spurlos vorbei.

DAS ist die Hoffnung für den Thüringer Laden

„Wir sind selbst traurig“, erklärt er. Auch weil er kaum Mitarbeiter für den Verkauf findet, kommt er aber nicht um die Schließung herum. „Dienstleistungsjobs sind zu wenig bezahlt, einfach weil die Wirtschaftlichkeit nicht da ist“, so Hering. Die Preise weiter anzuheben, ist dabei kaum eine Option, weil die Kunden dann irgendwann nicht mehr mitziehen würden

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Einen Hoffnungsschimmer gibt es für den Laden in der Querstraße dennoch. Hering hofft nämlich, dass sich ein paar mutige Unternehmer finden, die das Geschäft weiterführen wollen. „Wenn sich jemand vorstellen kann, das zu übernehmen, kann er von uns auch eingearbeitet werden“, so der Ladenbesitzer. Dass der Käseladen in Eisenach „einfach so“ verschwindet, möchte auch er nicht. „Immerhin haben wir uns das Ganze über Jahre aufgebaut und einen riesigen Kundenstamm erarbeitet.“