Die Industrie in Thüringen befindet sich in einer kritischen Phase!
Die Ergebnisse der Konjunkturumfrage des Netzwerkes automotive thüringen (at) für das Frühjahr 2024 zeigen deutlich, dass Veränderungen notwendig sind. Vor allem, um die Wettbewerbsfähigkeit des Freistaats zu sichern.
Thüringen: Diverse Faktoren belasten Unternehmen
Die Unternehmen in Thüringen kämpfen mit hohen Energiekosten, wachsender Bürokratie und Defiziten im Bildungssystem. Diese Faktoren belasten die wirtschaftliche Stabilität und die Zukunftsaussichten der Branche erheblich. „Die bevorstehenden Landtagswahlen werden von der Zulieferindustrie als entscheidende Weichenstellung für die Zukunft des Standortes Thüringen gesehen“, betont at-Geschäftsführer Rico Chmelik.
690 Unternehmen haben sich an der Umfrage von automotive thüringen beteiligt und die Ergebnisse sind alarmierend! Es zeigt sich eine kontinuierliche Verschlechterung aller relevanten Branchenindikatoren. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr nur noch geringfügig um 6 Prozent. Zum Vergleich: Im Jahr 2023 waren es noch 25 Prozent und 38 Prozent im Jahr 2022.
Auch die Zahl der Beschäftigten stieg nur um 13 Prozent an – nach 18 Prozent im Vorjahr und 27 Prozent im Jahr 2022. Das erwartete Wachstum in Thüringen und die geplanten Investitionen zeigen ebenfalls eine rückläufige Tendenz. „Die aktuellen Ergebnisse unserer Frühjahrsumfrage zeigen eine alarmierende Verschlechterung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Mehr als 80 Prozent der befragten Unternehmen fordern eine schnelle Regierungsbildung nach der Landtagswahl, die den Standort Thüringen effektiv voranbringt“, erklärt Chmelik.
Unzufriedenheit und Verunsicherung in der Wirtschaft
Besorgniserregend ist die zunehmende Verunsicherung der Unternehmen und die sinkende Standortattraktivität. Die negative Entwicklung spiegelt sich auch in den geplanten Investitionen wider: Nur noch 51 Prozent der Unternehmen planen mittelfristig Investitionen, Mathias Hasecke, Vorsitzender von automotive thüringen, ergänzt: „Die Unzufriedenheit der befragten Unternehmen mit den wirtschafts- und steuerpolitischen Entscheidungen ist mit 88 Prozent bzw. 84 Prozent erschreckend hoch“.
Die bevorstehende Landtagswahl am 1. September wird von den Unternehmen als wichtige Standortbestimmung für Thüringen gesehen. Die befragten Unternehmen sehen überwiegend Risiken für den Wirtschaftsstandort Thüringen. Unter anderen befürchten Unternehmen eine Unregierbarkeit und Destabilisierung, bis hin zu möglichen negativen Folgen eines Rechtsrucks wie sinkende Standortattraktivität, Verschärfung des Personalmangels und Abwanderung von Leistungsträgern.
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„Es ist entscheidend, dass die neue Landesregierung die Bedürfnisse der mittelständischen Industrie ernst nimmt und konkrete Entlastungsmaßnahmen ergreift, um eine massive Abwanderung von Fachkräften und die damit verbundenen wirtschaftlichen Risiken zu verhindern“, so Hasecke.