Etlichen Thüringer Unternehmern droht die Insolvenz. Ein Wetter-Ereignis hat die Betriebe in eine Notlage gebracht.
Experten zeichnen ein düsteres Szenario, wenn der Freistaat nicht bald handelt.
Thüringen: Betrieben droht die Pleite
Die Obstbauern in Thüringen leiden noch immer unter einer Frostnacht Ende April, die erhebliche Auswirkungen auf die Ernte hat. Die Bauern stehen vor heftigen Ausfällen bei Zwetschgen, Äpfeln und Kirschen.
Experten sind sich sicher: Einer Reihe von Obstbaubetrieben, die nach einem Generationswechsel vielfach von jungen Leuten geführt werden, droht im Oktober die Zahlungsunfähigkeit, wenn keine Landeshilfe kommt. Größere Anbaugebiete gibt es vor allem um Gierstädt, Kindelbrück sowie Schmölln und Jena.
Thüringens Regierung muss handeln
Hilfe kommt deshalb jetzt vom Freistaat: Die Regierung hat den Obstbauern eine Soforthilfe zugesichert. In einem ersten Schritt sollen für die Betriebe zwei Millionen Euro aus der Landeskasse zur Verfügung gestellt werden, kündigten Agrarministerin Susanna Karawanskij und Ministerpräsident Bodo Ramelow (beide Linke) am Mittwoch (12. Juni) bei einem Besuch des Obstanbaugebietes Fahner Höhe in Gierstädt (Kreis Gotha) an.
Mehr News:
Karawanskij sprach von einer Ad-hoc-Hilfe in diesem Jahr. Das Geld dafür werde sie aus ihrem Etat organisieren. Es müsse aber auch Vorsorge für das kommende Jahr getroffen werden. Axel Swoboda, Vorstand des Obstbaubetriebes in Kindelbrück (Kreis Sömmerda) und Vorsitzender der Arbeitsgruppe Obstbau, bezifferte den wirtschaftlichen Schaden für die Betriebe in Thüringen auf 7,3 Millionen Euro. Das seien die Kosten, auf denen sie angesichts erheblicher Ernteausfälle von mehr als 20.000 Tonnen bei Äpfeln, 1.200 Tonnen bei Kirschen und so gut wie einem Totalausfall bei Zwetschgen sitzen blieben. (jko mit dpa)