Traurige Zahlen aus Thüringen!
Und besonders die Kinder und Jugendlichen im Freistaat bekommen die Auswirkungen zu spüren. Denn die Gewalt an den Thüringer Schulen hat drastisch zugenommen. Wie schlimm es in den Einrichtungen zu geht und was das Ministerium jetzt unternehmen will, erfährst du hier.
Thüringen: Erschreckende Szenen an Schulen
Es ist erschreckend, aber wahr: Die Situation an den Schulen in Thüringen spitzt sich weiter zu. Drohungen, Beleidigungen und Gewalt gehören in vielen der Einrichtungen zum traurigen Alltag. Wie die „Deutsche Presseagentur“ (dpa) schreibt, wurden nach Angaben des Bildungsministeriums im Jahr 2023 insgesamt 561 Körperverletzungen gemeldet – 240 Fälle mehr als im vorherigen Jahr.
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Was mit der steigenden Anzahl an Körperverletzungen einhergeht: Auch die Zahl der Opfer ist gestiegen. In Thüringen wurden im Jahr 2023 197 Schüler und 27 Lehrer verletzt, wie die dpa berichtet. Doch nicht nur die physische Gewalt habe an Schulen zugenommen. Drohungen, Nötigungen und die Darstellung von Gewalt auf Handys gehört immer mehr zum Schulalltag dazu. Kein Wunder also, dass für den ein oder anderen Schüler der Schulzeit zur psychischen Belastungsprobe wird. Wie das Bildungsministerium gegenüber dpa erklärt, sei der Anstieg der Fallzahlen Ausdruck der zugespitzten gesamtgesellschaftlichen Lage.
Thüringer Ministerium will eingreifen
Doch was dagegen tun? Das Thüringer Ministerium habe eine Arbeitsgruppe eingerichtet, um auf die steigende Gewalt zu reagieren. Die Vorkommnisse an den Schulen seien hinsichtlich der Schwere und allgemein der Art sehr unterschiedlich, wie Felix Knothe auf Nachfrage von Thüringen24 erklärt. Aufgabe der Schulen sei es natürlich, der Gewalt pädagogisch zu begegnen. „Und genau darum geht es in der benannten Arbeitsgruppe: Wie können die pädagogischen Interventionen wirksam und zielgenau aufgestellt werden, wie können Schulen hierbei weitergehend unterstützt werden, wo besteht besonderer Bedarf?“, führt Knothe aus. Der Erarbeitungsprozess laufe aber noch.
Zudem sollen Notfallunterlagen überarbeitet werden und ein digitales Hilfsangebot für Schulen und Pädagogen geschaffen werden. Auch das Deeskalationsmanagement müsse verbessert werden, wie die dpa schreibt. Das soll dabei helfen, brenzlige Situationen bereits zu schlichten, bevor die Gemüter „überkochen“.
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Bei den vom Thüringer Bildungsministerium erfassten Zahlen gilt es jedoch einiges zu beachten. So wurden beispielsweise keine Angaben zu Polizeieinsätzen gemacht. Die Meldungen basieren zudem auf subjektiven Einschätzungen der Schulleitungen. Zudem müssen nur staatliche Schulen solche Vorkommnisse melden – Schulen in freier Trägerschaft können darüber selbst entscheiden, ob sie das Geschehen melden oder nicht. Wie die dpa unter anderen schreibt, wurden auch Fälle mitgezählt, die sich außerhalb der Unterrichtszeit ereignet haben.
Übrigens: Thüringen verfolgt das Prinzip der dialogischen Schulaufsicht. Den rechtlichen Rahmen bildet für sogenannte pädagogische Interventionen der § 51 des Thüringer Schulgesetz. (mit dpa)