Thüringens AfD-Chef Björn Höcke „geht fremd“ – was seinen Wahlkreis angeht.
Der AfD-Spitzenkandidat Björn Höcke wird bei der Thüringer Landtagswahl im September nicht in seinem Heimatwahlkreis Eichsfeld antreten. Sondern woanders.
Thüringen: Höcke goes Greiz
Der Rechtsaußen der AfD lässt sich stattdessen als Direktkandidat im Wahlkreis 40 (Greiz II) ins Rennen, hieß es vom Sprecher des AfD-Landverbandes bei „X“. Das Eichsfeld gilt traditionell als CDU-Hochburg.
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) reagierte prompt auf die Ankündigung – und zwar mit Hohn: „Der Ungewählte – nun bekommt der Begriff einen Sinn“, schrieb Ramelow auf „X“. „Björn #Höcke ist weder am 4.3.2020 im dritten Wahlgang zur Ministerpräsidentenwahl angetreten (gekniffen), noch wird er sich den Wählerinnen und Wählern an seinem Wohnort erneut stellen (gekniffen) am 1.9.2024 zur LTW.“
Thüringen: Kneift Höcke zu Hause?
Innenminister Georg Maier (SPD) sagte, Höcke traue sich nicht im katholischen Eichsfeld anzutreten, obwohl er dort wohne. „Er ist ein wahrer teutonischer Held“, spottete Maier auf X. Bei der letzten Landtagswahl 2019 holte der damalige CDU-Kandidat Thadäus König im Wahlkreis Eichsfeld I mit klarem Vorsprung zu dem Rechtsaußen Höcke das Direktmandat.
Höckes jetziger CDU-Konkurrent im Greizer Wahlkreis, der Bildungspolitiker Christian Tischner, sagte der dpa: „Völlig ohne Bezug zu den Menschen vor Ort soll der Greizer Wahlkreis nun für die Karriere-Ziele eines zugereisten Westdeutschen herhalten, der selbst an seinem Wohnort mit seiner Kandidatur bei den Bürgern nicht angekommen ist.“
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In Thüringen wird am 1. September ein neuer Landtag gewählt. Die AfD ist letzten Umfragen zufolge derzeit stärkste Kraft im Freistaat. Die Partei von Höcke wird in Thüringen vom Landesamt für Verfassungsschutz bereits seit geraumer Zeit als gesichert rechtsextrem eingestuft. (dpa/red)