Kommen die Masken zurück? Ein Infektiologe aus Thüringen ist zumindest dafür, in bestimmten Situationen im Herbst und Winter doch noch mal den Mund-Nasen-Schutz herauszuholen.
In Asien sei das ja schon lange völlig normal.
Thüringen: Maske manchmal sinnvoll
Der Thüringer Infektiologe Mathias Pletz aus Jena ist der Meinung, dass die „Corona-Maske“, trotz der Grundimmunität durch Impfungen und vorherige Infektionen, bei bestimmten Anzeichen und Situationen durchaus sinnvoll sein kann. „Aber es wird wohl der erste Winter ohne Maskenpflicht – und das ist die große Unbekannte. Dabei geht es nicht nur um Corona, sondern auch um die anderen Atemwegs-Erreger, die jetzt zurückkommen“, so Pletz zur dpa.
Vor allem für Risiko-Patienten sei dies eine Möglichkeit, sich besser zu schützen: „Wenn man Risiko-Faktoren für einen schweren Corona-Verlauf hat oder wenn man infiziert ist, ergibt die Maske Sinn“. Er sagt, dass man bereits bei kleinen Anzeichen, wie beispielsweise Halskratzen, lieber nicht zur Arbeit zu gehen.
Asien als Masken-Vorbild
Der Leiter des Instituts für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene am Universitätsklinikum Jena will sich Asien zum Vorbild nehmen. „Es wäre gut, wenn wir einen solchen Kulturwandel hinkriegen wie in Asien, wo freiwilliges Maskentragen in der Infektions-Saison völlig normal ist“. So könnte man auch andere Infektionskrankheiten, wie Influenza oder das RS-Virus sowie Erreger der bakteriellen Lungenentzündung, in Schach halten.
Auffrischungs-Impfungen seien ebenfalls ein gutes Mittel, um sich schützen. Die Stiko empfiehlt die Impfung mit den auf die aktuell vorherrschenden Virus-Varianten abgestimmten Impfstoffen unter anderem Menschen ab 60 Jahren, Personen mit bestimmten Vor-Erkrankungen ab einem Alter von sechs Monaten, Pflege- und Gesundheits-Personal sowie Angehörigen von Risiko-Patienten. Eine Impfung könne nach Studienlage auch das Risiko für Langzeit-Folgen einer Corona-Infektion reduzieren, so Pletz.
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Tests könnten auch wieder wichtiger werden. „Wenn man leichte Symptome hat und unsicher ist, ob das Corona ist, kann man das machen“, so der Professor. Für wichtiger als einen Test aber halte er rücksichtsvolles Verhalten: „Wenn man klare Symptome hat, bleibt man zu Hause“. (dpa/jf)