Nach dem ungeahnten Wahlerfolg in der Landratswahl in Sonneberg (Thüringen), will die AfD jetzt auch in der Oberbürgermeisterwahl in Nordhausen angreifen. Die Rechtsaußen-Partei rechnet sich mit ihrem Kandidaten Jörg Prophet (61) gute Chancen aus. Der amtierende OB Kai Buchmann (47, parteilos) möchte seine Position derweil verteidigen.
Insgesamt sechs Kandidaten stehen in Nordhausen am Sonntag (10. September) zur Wahl. Kommt es zum nächsten AfD-Beben in Thüringen?
Thüringen: Sechs Kandidaten zur OB-Wahl
Neben Kai Buchmann und dem AfD-Kandidaten Jörg Prophet geht am Sonntag auch die derzeitige Bürgermeisterin Alexandra Rieger (43, SPD) für die OB-Position ins Rennen. Für die CDU tritt der parteilose Schulleiter Andreas Trump (58) an, der FDP-Kandidat ist Stefan Marx (62). Der Sozialwissenschaftler Carsten Meyer (62) kandidiert für die Grünen.
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Die Wahl kommt in einer Zeit von ziemlicher politischer Unruhe in der Südharzer Stadt. OB Kai Buchmann schlägt sich seit geraumer Zeit mit einem Disziplinarverfahren gegen ihn herum. Ihm wird vorgeworfen Stadtratsbeschlüsse nicht umgesetzt zu haben. Deswegen wurde er Ende März auch vorläufig suspendiert. Im August kam er dann mit einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts wieder ins Amt.
Kommt es zur Stichwahl in Nordhausen?
Guter Nährboden also für eine Art AfD-Protestwahl in Nordhausen? Das könnte, muss aber nicht sein. Die Vorzeichen sind jedenfalls ein wenig anders als vor der Landratswahl in Sonneberg, als die AfD im Wahlkampf vor allem mit bundespolitischen Themen punkten konnte. CDU-Landesparteichef Mario Voigt, ging zuletzt jedenfalls nicht davon aus, dass die Entscheidung in Nordhausen zu einer Art Protestwahl gegen die Ampel-Politik wird. Es sei eine „normale Kommunalwahl“, bei der die Stadtpolitik im Mittelpunkt stehe.
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Prognosen wagt kurz vor der Wahl jedenfalls niemand. Gut möglich, dass erst eine Stichwahl am 24. September für eine Entscheidung sorgen kann. Eine nicht repräsentative Umfrage des lokalen Portals „nnz-online.de“ sah zuletzt jedenfalls den AfD-Kandidaten weit vorne. (mit dpa)