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Lidl in Thüringen: Bleiben die Regale leer? Mitarbeiter wollen „keine Ruhe geben“

Womöglich bekommt Lidl in Thüringen ein Problem. Verdi will ein Drehkreuz lahmlegen. Das steckt dahinter!

Gut möglich, dass das ein oder andere Regal bei Lidl in Thüringen leer bleibt.
© picture alliance / dpa

Das sind die mächtigsten Gewerkschaften Deutschlands

Sie setzen sich für bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne für Arbeitnehmer ein. Die deutschen Gewerkschaften sind als Tarifpartner mächtige Organisationen. Wir stellen die wichtigsten vor.

Der Wut unter den Lidl-Mitarbeitern in Thüringen wächst.

Möglicherweise bekommen das jetzt auch die Lidl-Kunden in Thüringen zu spüren.

Lidl in Thüringen: Streik am Knotenpunkt

Fakt ist: Die Gewerkschaft Verdi bestreikt am Donnerstag (3. August) den für Lidl sehr wichtigen Logistik-Knotenpunkt in Gera. Von hier aus versorgt der Discounter Dutzende Märkte in der Region. Verdi will den Betrieb hier schon zum zweiten Mall stilllegen. Außerdem hat die Gewerkschaft Mitarbeiter zweier Kaufland-Filialen aus Gera sowie die Geraer Belegschaft von H&M in den Ausstand gerufen. Wie viele Mitarbeiter mitmachen, war im Vorfeld noch unklar.

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Klar ist aber laut Verdi: „Die steigenden Preise vor allem für Nahrungsmittel und Energie haben viele Einzelhandels-Beschäftigte in arge Bedrängnis gebracht, während sie für ihre Arbeitgeber Rekord-Umsätze erwirtschaftet haben. In dieser prekären Situation versuchen sich die Unternehmen ihrer sozialen Verantwortung für die Beschäftigten zu entledigen, indem sie sich mit einem Dumping-Tarifabschluss aus der Affäre ziehen wollen. Doch damit kommen sie nicht durch“, so der Gewerkschaftssekretär Thüringer Matthias Adorf.

Lidl in Thüringen: Das will Verdi

Mitte Juli war die dritte Verhandlungsrunde im Tarifstreit des Einzel- und Versandhandels Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ergebnislos beendet worden. Verdi will für die Beschäftigten unter anderem 2,50 Euro mehr Lohn und Gehalt pro Stunde erkämpfen, was einer Anhebung des Eckgehalts um etwa 15 Prozent entspricht. Die Laufzeit soll zwölf Monate betragen.


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Die Arbeitgeber bieten laut Verdi nur Erhöhungen im Umfang von 8,4 Prozent an – allerdings gestreckt auf zwei Jahre. „Die streikenden Beschäftigten kämpfen für ein wertschätzendes, verhandelbares Tarifangebot ihrer Arbeitgeber. Vorher werden wir keine Ruhe geben und die Streiks fortsetzen“, so Adorf.

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Die Streikenden wollten sich Donnerstagvormittag einer Streik-Kundgebung vor dem Lidl Logistikzentrum in Gera treffen.