Eine Frau radelte bei bestem Wetter am Samstagvormittag (15. Juli) mit ihrem Fahrrad an der Saale entlang.
Plötzlich machte die Radfahrerin in Schleiz (Thüringen) eine schockierende Entdeckung – und alarmierte sofort den Rettungsdienst. Es folgen dramatische Stunden und ein Einsatz mit vielen Herausforderungen.
Thüringen: Feuerwehr sieben Stunden im Einsatz
Wie die Feuerwehr Schleiz auf Facebook schreibt, fand die Radfahrerin am Samstag gegen 11 Uhr ein Pferd, das mitten in der Saale lag. Es befand sich ungefähr zwei Kilometer nach der Holzbrücke unterhalb des Schloss Burgk. Das Tier war dabei völlig erschöpft und kam offenbar von alleine nicht mehr aus dem Fluss heraus.
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Wie sich herausstellte, vermisste der Besitzer das Pferd namens „Lucie“ bereits seit 24 Stunden. Das Tier war von seiner 2,5 Kilometer entfernten Koppel ausgebüxt. „Lucies Zustand war alarmierend“, schreibt die Feuerwehr weiter.
Feuerwehr-Einsatz eine besondere Herausforderung
Wie es weiter heißt, war der Einsatz nicht ganz einfach für die Feuerwehren aus Schleiz und Möschlitz. Zusammen mit der DRK-Wasserwacht versuchten sie „Lucie“ aus der Saale zu befreien. Doch schon die Anfahrt zum Einsatzort gestaltete sich schwierig.
Schließlich konnte das Gelände nur mit einem Quad und einem Einsatzleitwagen befahren werden. Die Wasserwacht war ab der Holzbrücke mit einem Schlauchboot auf der Saale unterwegs. Gemeinsam mit dem Schleizer Rüstwagen und dem Boot schafften die Einsatzkräfte die Ausrüstung dann zum Einsatzort.
Pferd „Lucie“ ist einfach zu erschöpft
Am Anfang hatte das Pferd noch genügend Kraft und auch den Willen den Abhang hinaufzukommen. Mit einer Winde versuchte man das Tier die acht Meter hinaufzubekommen. Zuvor holzten die Kameraden sämtliche Äste, das Totholz und sogar einen Baum ab.
Doch Lucie war einfach zu erschöpft. „Vermutlich stand sie wohl doch schon die ganze Nacht in der Saale, nachdem sie vom anderen Ufer herüber geschwommen war“, wie die Feuerwehr auf ihrer Homepage weiter berichtet.
Sieben Stunden Pferde-Rettung in Thüringen
Ein weiterer Versuch das 600 Kilogramm schwere Tier mit einem Auftriebskissen zu einem flacheren Flussgebiet zu ziehen, scheiterte. „Lucie“ wehrte sich dagegen. Also entschlossen sich die Helfer das Pferd aus dem Wasser zu heben. Dazu nutzten sie ein Schwerlastgeschirr und zwei Rundschlingen. Mit einem Teleskoplader gelang nach sieben Stunden schließlich die Rettung. Das völlig erschöpfte Tier konnte endlich aus der Saale gehoben werden.
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Eine Tierärztin untersuchte „Lucie“ sofort, behandelte ihre Wunden und versorgte sie mit Schmerzmitteln. Nach einer langen Ruhezeit, konnte sie schließlich von alleine aufstehen und gegen 18 Uhr stand sie dann wieder auf ihren eigenen Beinen. Jetzt grast sie wieder auf ihrer Heimatkoppel.