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Thüringer Chef setzt auf die Vier-Tage-Woche! Mit DIESER Reaktion hätte er nicht gerechnet

Ein Thüringer Chef hat vor etwa zwei Jahren die Vier-Tage-Woche eingeführt. Mit einigen Reaktionen hat er so nicht gerechnet.

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© IMAGO / Steinach

Vier-Tage-Woche: Diese positiven Effekte hat die reduzierte Arbeitszeit laut Studien

Der Traum von der Vier-Tage-Woche wird für immer mehr Menschen zur Realität. Wiederholt zeigen Studien die positiven Effekte des Modells.

Von heute auf morgen ging es nicht. Wenn statt der vollen fünf plötzlich nur noch vier Tage in der Woche gearbeitet werden soll, musste sich selbstverständlich einiges im Arbeitsalltag verändern. Beim Leckortungsbetrieb von Rocco Funke in Thüringen hat es aber geklappt. Seit etwa zwei Jahren gilt in seinem Unternehmen die Vier-Tage-Woche.

Unter seinen Mitarbeitern ist die Resonanz fast durchweg positiv. Es gibt aber auch Reaktionen, mit denen der Thüringer Chef so überhaupt nicht gerechnet hätte.

Thüringer Betrieb führt Vier-Tage-Woche ein

Funkes Betrieb befindet sich auf dem Land in Hundeshagen im Eichsfeld. Jetzt gab es für ihn schon wieder „großen Besuch“ aus der Stadt. Reporter vom „Spiegel“ waren zu Gast, um über seine mutige Entscheidung zu berichten. Es war nicht das erste Mal, dass er als Vier-Tage-Woche-Vorläufer deutschlandweit Schlagzeilen schrieb.

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Zuletzt wurde das Konzept auch in Deutschland wieder ausführlich diskutiert. Immer mehr Betriebe auch in Thüringen wagen das Experiment. So will man unter anderem attraktiver für junge Leute werden. Der Fachkräftemangel ist ja gerade in den ländlichen Gegenden gut dokumentiert. Mit der Vier-Tage-Woche kann ein Anreiz geschaffen werden, um den Nachwuchs von den Städten abzuwerben. Zumindest bei Funke hat das geklappt.

Thüringer Chef bekommt Hasskommentare

„Früher konnten wir Aufträge nicht annehmen, weil uns das Personal fehlte“, sagte der Chef gegenüber dem Spiegel. „Jetzt können wir uns aussuchen, wen wir einstellen.“ Erst im vergangenen Jahr hätten sie auf eine Stelle sechzig Bewerbungen bekommen. Zurzeit suchen sie wieder und schon liegen dutzende Bewerbungen im E-Mail-Postfach.


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Klar, die ständige Berichterstattung mag da auch gute Werbung gewesen sein. Gleichzeitig hatte diese aber auch ein etwas hässlichen Nebeneffekt. Gegenüber dem Magazin offenbart Funke: Nach den Medienberichten habe er online Hasskommentare in sozialen Medien und sogar anonyme Anrufe bekommen. „Du dumme Sau, du bringst ja alles durcheinander“, soll etwa gesagt worden sein. An seiner Entscheidung habe dies aber nichts geändert.

Funke: „Wir wussten, dass es uns guttut – und waren überzeugt, dass die Viertagewoche auch für viele andere geeignet sein könnte.“