Die Stadt Gera spricht von einer „überraschend guten Resonanz“. Nach dem Verkehrsversuch auf dem Gustav-Henning-Platz im vergangenen September wird der Bereich deswegen jetzt dauerhaft dicht gemacht. Also zumindest für Autofahrer. Einige unter ihnen finden die Entscheidung in der Thüringer Stadt aber alles andere als witzig.
In einer Gerschen Facebook-Gruppe lassen sie deswegen ihrem Ärger Luft. Was sie zu sagen hatten und was sich hinter der Maßnahme in Gera (Thüringen) verbirgt, erfährst du hier.
Thüringer Stadt macht Straße dicht
Am Donnerstag (25. Mai) kamen die Kübel. Dieselben, die bereits im vergangenen September in der Rudolf-Diener-Straße standen und Autos daran hinderten durchzufahren. Ab sofort ist der Bereich jetzt ausschließlich für Fußgänger und Radfahrer reserviert. Zur Schloßstraße und zum Parkhaus „Zentrum“ geht es etwa nur noch über die Dr.-Eckener-Straße. Das teilte die Stadt am Montag (22. Mai) mit.
+++ Thüringen: Traurige Entwicklung im Freistaat! „Immer weniger Menschen sind bereit“ +++
Außerdem wird die Rudolf-Diener-Straße zwischen Amthorstraße und Humboldstraße zur Einbahnstraße. Du kommst ab sofort nur noch bergauf mit dem Auto durch. Fahrradfahrer können auf der Straße aber auch weiter den Berg herunter rollen.
„Unser Ziel ist es, noch mehr Bereiche der Innenstadt als attraktiven Aufenthaltsraum zu gestalten, mit hochwertigen Grünflächen und Verweilcharakter, damit sich die Menschen gern dort aufhalten. Doch dafür müssen auch die aktuell von Autoverkehr dominierten Verkehrsräume umgestaltet werden. Die Ergebnisse aus dem Verkehrsversuch stimmen optimistisch, dass der Gustav-Henning-Platz ein solcher Ort werden kann.“
Michael Sonntag, Dezernent für Stadtentwicklung, Bau und Umwelt
Thüringen: Autofahrer sauer
Es dauerte nicht lange, da verbreitete sich die Nachricht in der Stadt wie ein Lauffeuer. In einer öffentlichen Gerschen Facebook-Gruppe gab ein Bericht der „Ostthüringer Zeitung“ über die verkehrsberuhigende Maßnahme den Zündstoff für eine heftige Diskussion.
„Total sinnlos“, findet hier etwa eine Nutzerin die Maßnahme. „Man kann ja so kaum noch irgendwo hinfahren ohne Baustelle und Sperrungen.“ Eine andere Nutzerin pflichtet bei: „Ich find’s absolut sinnfrei. Jetzt fahre ich einen Umweg, um zur deutschen Bank zu kommen. Hilft der Umwelt bestimmt total.“
In den Kommentaren finden sich aber nicht nur negative Stimmen. Ein Anwohner kann sich mit der Entscheidung offenbar durchaus anfreunden. „Die Straße ist ja nun für den Verkehr durch die Stadt eher unbedeutend. Ich wüsste nicht, wann ich die letzten Jahre mal dort lang bin. […] Der Verkehr in Gera ist so lächerlich gering, dass man das verkraften kann.“
Mehr spannende Themen:
Im Verkehrsversuch war der Bereich vom 5. Bis zum 30 September 2022 für Autos gesperrt. Im Untersuchungszeitraum hat das laut Stadt nicht dazu geführt, dass der Verkehr sich an manchen Stellen gestaut hatte.