Die Medikamenten-Engpässe halten Deutschland weiter in ihrer Mangel. Apotheker auch in Thüringen machen seit Monaten das Unmögliche möglich – mischen neue Medikamente an und suchen zusammen mit den Ärzten nach Alternativen.
Nachdem Ende letzten Jahres vor allem Fiebersäfte für Kinder kaum zu bekommen waren, trifft es jetzt offenbar Antibiotika. Werden auch in Thüringen die Präparate knapp? Thüringen24 hat nachgefragt.
Thüringen: Engpässe bei Antibiotika
„Im großen und ganzen kann man sagen, dass wir uns seit über einem Jahr mit Arzneimittelengpässen herumschlagen“, sagte der Präsident der Landesapothekerkammer Thüringen, Ronald Schreiber, im Thüringen24-Gespräch. Große Schlagzeilen schrieb Ende letzten Jahres vor allem ein akuter Mangel bei Fiebermitteln für Kinder. Vorher habe es aber vereinzelt schon andere Lieferengpässe gegeben, betont Schreiber.
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Mit der Krise schlagen sich die Apotheker nun schon seit über einem Jahr herum. „Nach den Fiebermitteln im letzten Jahr ging es jetzt mit Antibiotika weiter“, sagt Schreiber. „Ist da ein Ende in Sicht? Ich sehe keins!“
„In Thüringen genauso wie in allen anderen Bundesländern“
Zuvor berichtete die „Bild“ von Antibiotika-Engpässen unter anderem in Sachsen-Anhalt, Hessen und Mecklenburg-Vorpommern. Im Freistaat sieht die Situation nicht großartig anders aus. Schreiber: „Das ist in Thüringen genauso wie in allen anderen Bundesländern.“
Vor allem betroffen seien demnach Säfte, also vor allem Präparate, die für Kinder gedacht sind. Aber auch andere Antibiotika seien knapp. „Es zieht sich sehr breit durch alle Wirkstoff-Gruppen und Wirkstoff-Klassen“, sagt der Chef der Landesapothekerkammer.
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Ob in Thüringen schon ein Patient leer ausgehen musste? „Ich persönlich kenne keinen Fall“, sagt Schreiber. „Es gabt eigentlich immer eine Versorgung.“ Sehr wohl könne es derzeit allerdings sein, dass Eltern und Patienten mehr herumtelefonieren müssten.