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Thüringen: Droht dem Wald der Kollaps? Experten mit drastischer Forderung

Eine neue Studie zeigt eine beunruhigende Entwicklung auch für die Wälder in Thüringen. Experten fordern jetzt, dringend zu handeln.

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So schön ist der Thüringer Wald:

Wir können es kaum schönreden: Unseren Wäldern in Thüringen ging es schon einmal deutlich besser. Die Dürre der letzten Jahre war dabei nur eines der Probleme, die Förstern und Verantwortlichen Sorgenfalten in die Stirn zeichneten.

Eine neue Studie zeigt jetzt eine beunruhigende Entwicklung, die für die Wälder in Thüringen eine wahre Katastrophe bedeuten könnte. Experten schlagen Alarm.

Thüringen: Bittere Wald-Prognose

Die bundesweite Studie hat auch den Nationalpark Hainich bei uns im Freistaat berücksichtigt. Das Ergebnis: Insekten seien nicht nur in Wiesen und Feldern rückläufig, sondern auch in den Wäldern, die sich durch den Klimawandel veränderten. Das teilte der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) in Erfurt am Montag (10. April) mit. Die Organisation fordert eine Reaktion der Forstpolitik in Thüringen auf das Insektensterben in Wäldern.

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„Trockenheit, Borkenkäferkalamitäten, Stürme, Waldbrände und Luftverschmutzung führen dazu, dass ganze Waldbestände zusammenbrechen. Und das sind nur die kurzfristig sichtbaren Auswirkungen – langfristige ökologische und ökonomische Schäden sind noch nicht absehbar“, erklärte der Vize-Chef des BUND Thüringen, Frank Henkel.

Thüringen: Experten fordern neue Strategie

Gefordert werde eine neue Waldstrategie, „die langfristige Waldentwicklung statt kurzfristiger forstökonomischer Interessen zum Leitbild hat“. Dafür seien Fördermittel und finanzielle Anreize für Kommunen und private Waldbesitzer nötig. Zu den Forderungen gehört unter anderem, ein „Verheizen der Wälder im Namen der Energiewende“ zu stoppen. ThüringenForst als größter Waldbesitzer im Freistaat müsste vom Land „von den Zwängen der Eigenfinanzierung freigestellt werden“.

Nach der Studie sei der Artenrückgang in geschützten Wäldern ohne forstliche Nutzung weniger stark gewesen. Eine gezielte Bewirtschaftung, einschließlich der Förderung einer natürlicheren Baumartenzusammensetzung und eines reduzierten Holzeinschlags, könnten nach Ansicht der Naturschützer dazu beitragen, das Insektensterben in den Wäldern abzuschwächen.


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„Angesichts eines Rückgangs von 60 Prozent bei den untersuchten Insektenarten besteht dringender Handlungsbedarf. Das ist kein isoliert zu betrachtendes Phänomen – das wird Auswirkungen auf alle Organismen in unseren Wäldern haben, da sich Nahrungsnetze zu verschieben drohen“, so Henkel. (dpa)