Klare Worte von Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow!
Die aufkeimenden Demos und „Spaziergänge“ in Thüringen sieht Bodo Ramelow kritisch – allerdings glaubt er gleichermaßen, ihren Hintergrund zu kennen.
Wie russlandfreundlich tickt Thüringen?
Der Linken-Politiker sieht die Russland-Freundlichkeit in Ostdeutschland auch durch Fehler nach der Einheit begründet: „Es ist das Ergebnis eines langen Entfremdungs-Prozesses.“
Man könne sagen, es sei der Anti-Amerikanismus, der zu Russland-Freundlichkeit geführt habe. „Wir haben den emotionalen Teil des Zusammen-Wachsens sträflich vernachlässigt“, sagte Ramelow dem „Stern“.
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Das merke man auch in der aktuellen Krise: „Im Osten wird mit anderer Emotionalität darauf reagiert.“ Viele gingen deswegen nun wieder demonstrieren und halten die Proteste für harmloser, als sie es sind.
„Es mag erstaunlich klingen, aber zu viele merken nicht, dass diese Demos längst gekapert worden sind“, sagte der Ministerpräsident. Oft seien die Redebeiträge auf den Demonstrationen von der rechtsextremen Bewegung „Freies Thüringen“ orchestriert.
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Mahnung aus Thüringen vor „zerstörerischer These“
Seine Partei „Die Linke“ solle gar nicht versuchen, von der Wut auf der Straße zu profitieren: „Die zerstörerische These, dass es gut für die Partei ist, wenn erst die Verelendung einsetzt, die überlassen wir mal besser der AfD“, sagt Ramelow. „Es darf nicht unser Ziel sein, dass uns nur arme Menschen wählen.“
Auch für den Versuch, durch Russland-Freundlichkeit mehr Menschen anzusprechen, zeigt er kein Verständnis: „Wenn jetzt einige unsolidarisch eine Klaviatur bedienen, die sich an Parteibeschlüssen gar nicht mehr orientiert, sondern eine bestimmte Klientel ansprechen will, führt das zu einer Zerreißprobe“, sagt er in Bezug auf Sahra Wagenknechts letzte Äußerungen im Bundestag.