Die steigenden Energiepreise bekommt aktuell wohl jeder zu spüren. Auch in Thüringen ist nahezu jede Branche von den explodierenden Kosten betroffen.
Selbst auf das deutsche Kulturgut Nummer eins wirken sich die steigenden Preise aus. Doch die Energiekosten sind nicht das einzige Problem, das den Brauereien in Thüringen Kopfschmerzen bereitet…
Thüringen: Rosenbrauerei muss Preise erhöhen
Zwischen 80.000 und 100.000 Flaschen werden in der Rosenbrauerei in Pößneck täglich abgefüllt. Auf dem regionalen Biermarkt hat sich die Brauerei seit 1866 etabliert und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von etwa 3,5 Millionen Euro. Um das Stemmen zu können, benötigt der Betrieb jede Menge Energie. Energie, die kaum noch zu bezahlen ist.
Um Kosten zu sparen, ließ der Geschäftsführer der Brauerei, Nicolaus Wagner, vor drei Jahren den alten Öl- gegen einen Gaskessel ausbauen. „Es ist eine kleine Ironie der Geschichte“, sagt er, „dass unser Gaskessel, noch ziemlich neu ist. Vorher hatten wir Öl und jetzt haben wir ein Problem.“
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Das ist das Bundesland Thüringen:
- der Freistaat Thüringen hat rund 2,1 Millionen Einwohner auf 16.000 Quadratkilometer Fläche
- Landeshauptstadt und zugleich größte Stadt ist Erfurt
- weist eine hohe Dichte an wichtigen Kulturstätten auf, darunter das „Klassische Weimar“ (Unesco-Weltkulturerbe), das Bauhaus in Weimar und die Wartburg bei Eisenach
- Ministerpräsident ist Bodo Ramelow (Linke), regierende Parteien sind Linke, SPD, Grüne
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„Eine Brauerei ist ein energieintensives Unternehmen“, erklärt der Geschäftsführer gegenüber dem „MDR Thüringen“. „Man braucht viel Wärme, man braucht viel Kälte.“ Den Kosten, die schon bald auf die Brauerei zukommen, schätzt Wagner auf etwa das fünffache der bisherigen Kosten. Aus 150.000 Euro würden somit bis zu 750.000 Euro.
Nicht nur die Energiepreise für die Brauerei selbst steigen. Auch die Kosten für Glasflaschen und Kronkorken. Doch das ist nicht das einzige Problem.
Thüringen: Schlechte Ernte ist ein zusätzliches Problem
Hinzu käme dann noch die Sache mit dem Malz, dessen Preise sich ebenfalls verdoppelt hätten. Das liege aber nicht an Putin, dem Krieg und der Inflation, sondern an der schlechten Ernte vor zwei Jahren, so der „MDR Thüringen“.
Für die Kunden haben die ganzen Preissteigerungen Folgen. Im Herbst wird Wagner die Preise für sein Bier anpassen müssen.
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„Wir werden die Kiste Bier um ca. 1,50 Euro für die Großhändler teurer machen.“ Im Supermarkt kämen dann noch einmal knapp 0,50 Euro hinzu. Für den Endverbraucher und Bierliebhaber ergibt das eine Preissteigerung von ungefähr 2 Euro pro Kiste. (kl)
Mehr aus Thüringen: Im Freistaat hat es einen tödlichen Arbeitsunfall gegeben. Ein 61-Jähriger ist dabei von einer Hebebühne eingeklemmt worden (Hier mehr lesen).