Eisenach.
Es ist beim besten Willen nicht so, dass sich Eisenach um seine Ruinen reißen würden. Sie lassen der Stadt aber auch keine Ruhe. Der Verfall des Fürstenhofs ist lang dokumentiert und schmerzt den Eisenachern in der Seele.
Und bei der Hohen Sonne sind jetzt wohl die letzten Tage gezählt. Seit Jahren soll das ehemalige Jagdschloss renoviert werden. Getan hat sich, seit es in private Hand gewechselt ist, wenig. Allem Anschein nach steht dem denkmalgeschützten Haus in Eisenach eine Zukunft als „Lost Place“ bevor.
Ist Eisenach bald um einen „Lost Place“ reicher?
Dabei waren die Hoffnungen vor etwa drei Jahren hoch, dass sich mit einem privaten Investor das Blatt für die Hohe Sonne wenden könnte. Jetzt scheint daraus nur ein großer Pustekuchen geworden zu sein.
2020 wurden noch die seitlichen Nebengebäude abgerissen und das Schlosstürmchen abgebaut, um es vor weiterem Verfall zu schützen. Seitdem hat sich kaum was am ehemaligen Jagdschloss getan. Stattdessen verfiel es weiter. Erst vor wenigen Wochen sei wieder eine Decke eingestürzt, sagte Investor Dirk Bodes gegenüber der „Eisenacher Allgemeinen“ (Dienstagsausgabe vom 19. Juli 2022).
+++ Sorge um Stadtikone – wie geht es mit DIESEM Gebäude weiter +++
Mit jedem Tag wird die Rettung der Hohen Sonne in Eisenach unwahrscheinlicher
So wird mit jedem verstrichenen Tag die Mammutaufgabe der Restaurierung größer. Gegenwärtig sei die Wasserversorgung auf der Hohen Sonne das größte Problem, heißt es von Seiten der Investoren. „Solange wir keine Wasserversorgung haben, können wir das Schloß nicht anpacken“, sagte Bodes gegenüber „MDR-Thüringen“.
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Für eine neue Hotelanlage (mitsamt Swimmingpool) scheint aber genügen Wasser da zu sein. Dafür wird extra eine Wasseraufbereitung gebaut, auch von der Wartburg-Wasserleitung wird etwas abgezapft. Für die weitere Restaurierung der Schlossruine reiche das aber nicht, heißt es.
Die Uhr tickt jedenfalls für das historische Gebäude. Nach Einschätzung einiger Experten ist es für die Hohe Sonne in Eisenach längst nach zwölf. (bp)