Erfurt.
Es kann nur einen geben! Oder vielleicht auch zwei?In jedem Fall soll es an der AfD-Parteispitze einsamer werden, wenn es nach dem Thüringer AfD-Landeschef Björn Höcke geht. Zusammen mit vier weiteren Delegierten wagt er jetzt einen brisanten Vorstoß.
Björn Höcke will die AfD-Parteispitze umkrempeln
Demzufolge will Björn Höcke die Führung der Partei komplett umkrempeln. Bisher wird die Partei von einer Doppel- oder Dreierspitze geführt. Der Thüringer AfD-Chef würde aber gerne nur einen oder zwei Parteichefs haben.
Das zumindest geht aus einer vorläufigen Fassung des Antragsbuchs für den dreitägigen Bundesparteitag der AfD hervor, der am 17. Juni im sächsischen Riesa beginnt. Darin findet sich ein entsprechender Antrag, der von Björn Höcke und vier weiteren Delegierten formuliert wurde. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtete darüber zuerst.
Björn Höcke hält sich Bewerbung um Bundesvorstand offen
Nach einer Dreierspitze in der Frühphase hatte die Partei in den vergangenen Jahren jeweils zwei Co-Vorsitzende. Seit dem Partei-Austritt des langjährigen Vorsitzenden Jörg Meuthen im Januar steht Tino Chrupalla alleine an der Spitze der AfD. Gemeinsam mit Alice Weidel leitet er die Bundestagsfraktion.
Es könnte also spannend werden in Riesa. Björn Höcke sagte zuvor auf dem Landesparteitag, dass er sich eine Bewerbung um den Bundesvorstand ausdrücklich offenhalte. Festgelegt hat er sich dazu noch nicht. Gut möglich, dass er erst einmal abwartet, ob sein Antrag im Bundesparteitag durchkommt.
Kontroverse um eine mögliche Bewerbung von Björn Höcke
Will sich Björn Höcke über diesen Weg also zum Solo-Chef machen? Vor dem Hintergrund des jüngsten Streits an der AfD-Spitze zwischen Tino Chrupalla und Jörg Meuthen bekommt der Antrag zumindest einen gewissen Beigeschmack. Meuthen verließ damals die AfD und begründete das damit, dass die Partei aus seiner Sicht zunehmend radikaler wird. Zitat: „Ich sehe da ganz klar totalitäre Anklänge.“
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Verfassungsschutz-Präsident Thomas Haldenwang sieht zumindest einen parteiinternen Machtkampf zwischen Gemäßigten und Extremisten. Dieser sei noch nicht entschieden, sagte er im Mai. Sollte Björn Höcke allerdings gewählt werden, „wäre das ein klares Indiz dafür, dass sich die Partei weiter in Richtung Rechtsextremismus entwickelt.“ (dpa, bp)