Pößneck/Apolda/Altenburg.
Bier-Fans in Thüringen – und nicht zuletzt Fans von Thüringer Bieren müssen jetzt ganz stark sein! Nach zwei Jahren Pandemie sollte eigentlich der erste unbeschwerte Sommer seit langem anstehen.
Stattdessen gibt es den nächsten riesigen Problemberg – und eine bitte Konsequenz für die Bier-Kunden in Thüringen.
Bier in Thüringen: Riesiger Problemberg für die Brauereien im Freistaat
Die Thüringer Brauer blicken trotz der entspannteren Corona-Lage mit Sorge in die Zukunft. Gestiegene Rohstoff- und Energiepreise müssten sich bald auf den Endpreis niederschlagen, sagte etwa der Inhaber der Rosenbrauerei Pößneck, Nico Wagner, der Deutschen Presse-Agentur.
Derzeit bereite er Preisanhebungen zwischen 20 und 30 Prozent vor. „Das geht nicht anders. Sonst gibt es uns bald nicht mehr.“ Wagner zufolge verdoppelt sich etwa der Preis, den die Brauerei ab September für Malz bezahlen muss. Der Strompreis verdreifache sich.
Bier in Thüringen: Weitere Brauereien ächzen unter der Krise
Ähnliche Preissteigerungen verzeichnet die Vereinsbrauerei Apolda. Schon zu Jahresbeginn habe er den Preis für einen Kasten Bier um einen Euro auf 14 Euro für den Endverbraucher erhöhen müssen, sagte Geschäftsführer Carsten Schütz. Eigentlich müsse er nun an den Preis nochmal ran. „Sonst wird es für uns schwierig.“ Die Frage sei aber, ob größere Mitbewerber auch mehr verlangten. Schon bei der Preiserhöhung zu Jahresbeginn habe er gemerkt, dass der Absatz danach etwas nachgelassen habe.
Auch der Geschäftsführer der Altenburger Brauerei, Bastian Leikeim, sprach von „existenziellen Herausforderungen“ durch den Ukraine-Krieg. (Thüringen24 berichtete. Hier mehr Infos) Die Preise explodierten, und Materialien wie Paletten oder Flaschen seien teilweise nicht mehr lieferbar. Eine Preisanpassung in den kommenden Monaten sei nicht auszuschließen. Der Geschäftsführer der Köstritzer Schwarzbierbrauerei, Uwe Helmsdorf, sieht seine Brauerei ebenfalls vor enormen Herausforderungen.
Hoffnung auf erhöhten Bier-Absatz in Thüringen
Nach zwei harten Pandemie-Jahren hoffen die Brauer für 2022 dennoch auf ordentlich Absatz. Helmsdorf erwartet etwa einen Nachholeffekt im Sommer. Auch Altenburger-Chef Leikeim hofft, „dass sich die Lockerungen und das gute Wetter dieses Jahr positiv auswirken werden“. Und Wagner von der Rosenbrauerei schätzt, dass 2022 „fast wieder wie vor der Pandemie“ werden wird. (dpa)
—————
Mehr Themen:
Thüringen: Nach Flammen-Inferno in Bäckerei – jetzt folgt die nächste Hiobsbotschaft
Rudolstadt Festival kündigt Russen-Band an – und sorgt für hitzige Diskussion!
—————
Und auch das ist wahrscheinlich eine unschöne Konsequenz aus dem Ukraine Krieg: Die derzeitigen horrenden Spritpreise führen gerade zu einem illegalen Trend im Freistaat. Hier mehr dazu>>>