Gefell.
Einige Anwohner in Thüringen sind wütend! In Gefell im Saale-Orla-Kreis leiden die Menschen unter den vielen Lkws, die jeden Tag durch den Ort fahren.
Im Oktober 2021 dachten die Anwohner in Thüringen eigentlich, dass sie es geschafft hätten: Der Landrat erteilte eine Verfügung, die Schwerlaster in Gefell verbieten sollte. Doch dann kam alles anders.
Thüringen: Stimmung in Gefell angespannt – Landrat setzt sich mit Bürgern zusammen
„Früh ab halb 4 kann man nicht mehr schlafen“, erzählte ein Anwohner am Mittwochabend in Gefell. Er fand sich zusammen mit vielen anderen zu einem Gespräch mit Landrat Thomas Fügmann ein, das den Lkw-Lärm zum Thema hatte. Ein Betroffener ging sogar noch einen Schritt weiter und erklärte: „Es macht ganz einfach krank. Gestank, Verkehr, die Angst, dass etwas passiert.“ Lkws würden so nah an den Bürgersteigen vorbei fahren, dass man befürchten müsse, überfahren zu werden.
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Das ist das Bundesland Thüringen:
- der Freistaat Thüringen hat rund 2,1 Millionen Einwohner auf 16.000 Quadratkilometer Fläche
- Landeshauptstadt und zugleich größte Stadt ist Erfurt
- weist eine hohe Dichte an wichtigen Kulturstätten auf, darunter das „Klassische Weimar“ (Unesco-Weltkulturerbe), das Bauhaus in Weimar und die Wartburg bei Eisenach
- Ministerpräsident ist Bodo Ramelow (Linke), regierende Parteien sind Linke, SPD, Grüne
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Die Allgemeinverfügung von Landrat Thomas Fügmann kam im Oktober 2021. Seitdem zog sie aber kaum Konsequenzen nach sich. Die Anwohner haben nach wie vor mit den über tausend Lkws zu kämpfen, die täglich durch den Ort fahren. Fügmann zeigte Verständnis für die Empörung der Betroffenen und äußerte sich zu den Verzögerungen bei der Umsetzung des Lkw-Verbots: „Die Ursache ist relativ eindeutig: Es ist ein kompliziertes Verfahren der Ausschreibung. Es geht immerhin bei der Beschilderung um 77 Standorte […]. So ein Verfahren dauert eine gewisse Zeit“. Er hoffe, dass dieser Plan in Kürze umgesetzt werden kann.
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Ein Sprecher der Bürgerinitiative freute sich, dass Fügmann an der Sitzung teilgenommen hatte und stellte klar: „Wir werden ihn natürlich jetzt beim Wort nehmen […]. Daraufhin werden wir ihn natürlich auch immer wieder ansprechen.“ Wie lange es allerdings noch dauern wird, bis das Lkw-Verbot erlassen wird und die Schilder alle aufgestellt sind, sei noch nicht klar. (lb)