Erfurt.
Durch den Ukraine-Krieg plant Thüringen neue Maßnahmen, um sich für einen Ernstfall besser vorzubereiten.
Oberste Priorität hat dabei der Schutz der Bürger aus Thüringen. Denn dort gibt es einigen Verbesserungsbedarf.
Thüringen überprüft Katastrophenschutzausrüstung
Das Innenministerium von Thüringen gesteht sich ein, dass der Schutz der Menschen im Falle eines Krieges über Jahrzehnte hinweg oft stiefmütterlich behandelt wurde. „Wir gehen davon aus, dass die Ereignisse in der Ukraine dazu führen, dass es zu einer Stärkung des Zivilschutzes kommen wird“, äußerte sich Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD).
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Das ist das Bundesland Thüringen:
- der Freistaat Thüringen hat rund 2,1 Millionen Einwohner auf 16.000 Quadratkilometer Fläche
- Landeshauptstadt und zugleich größte Stadt ist Erfurt
- weist eine hohe Dichte an wichtigen Kulturstätten auf, darunter das „Klassische Weimar“ (Unesco-Weltkulturerbe), das Bauhaus in Weimar und die Wartburg bei Eisenach
- Ministerpräsident ist Bodo Ramelow (Linke), regierende Parteien sind Linke, SPD, Grüne
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Im Innenministerium will man nun zeitnah prüfen, ob die Ausrüstung der Katastrophenschutz-Einheiten im Land verändert werden muss. Sie sind derzeit nicht dafür ausgerüstet, auch im Falle von bewaffneten Konflikten eingesetzt zu werden. Zudem prüft das Land die Anschaffung einheitlicher Software für Krisenstäbe des Landes und seiner Kommunen.
Thüringen investiert in neue Sirenen
In Deutschland wird zwischen dem Zivilschutz und dem Katastrophenschutz unterschieden. Für den Zivilschutz ist der Bund zuständig. Er soll die Menschen bei Bedrohungen durch äußere Gefahren wie militärische Angriffe schützen.
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Für den Katastrophenschutz sind die Länder zuständig. Dabei geht es darum, Schaden von Menschen zum Beispiel durch Unwetter abzuwenden. Weil beide Bereiche des Bevölkerungsschutzes aber eng miteinander verbunden sind, wird Zivilschutzausstattung auch für den Katastrophenschutz mitgenutzt.
Nach Angaben eines Sprechers des Innenministeriums will Thüringen auch das Bund-Länder-Förderprogramm zur Anschaffung neuer oder Modernisierung alter Sirenen weiter vorantreiben. Seit 2021 seien bereits etwa 650 entsprechende Förderanträge beim Freistaat eingegangen.
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Das passierte noch im Freistaat:
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Damit sei die Förderung inzwischen deutlich nachgefragter als in der Vergangenheit. Zwischen 2017 und 2020 habe es nur 66 vergleichbare Förderungen in Thüringen gegeben. (dpa/red.)