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Thüringen: „Es ist Wahnsinn“ – Tankstellen-Mitarbeiter fühlen sich bedroht

Thüringen: „Es ist Wahnsinn“ – Tankstellen-Mitarbeiter fühlen sich bedroht

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Thüringen: So schön ist das Bundesland

Apolda. 

An der Zapfsäule wird der Geldbeutel gerade zum Aderlass gebeten. In den meisten Orten in Thüringen hat der Liter Diesel die 2 Euro-Marke längst geknackt. Experten befürchten, dass die Spitze des Eisberges noch lange nicht erreicht ist.

An vorderster Front stehen die Mitarbeiter in den Tankstellen in Thüringen. Sie bekommen den Frust der Autofahrer gerade am meisten zu spüren. Was sie sich derzeit anhören müssen, darüber hat sich Thüringen24 mit Mario Wielewicki unterhalten. Er betreibt unter anderem das Tankcenter in der Erfurter Straße in Apolda.

Thüringen: Tankstellen-Mitarbeiter bekommen Autofahrer-Frust ab

„Die Preise sind am Explodieren“, erzählt Wielewicki, „und ich sage mal so: Die Kundschaft lässt das zum Teil an uns aus.“ Er vermutet, dass vielen die Hintergründe einfach nicht bewusst sind. Immerhin würden die Preise weitestgehend vom Staat und der Mineralölgesellschaft bestimmt.

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Generelle Spritspar-Tipps vom ADAC:

  • Fahrweise Optimieren: Schnell Beschleunigen und rechtzeitig hochschalten (bei einer Drehzahl von etwa 2.000 U/min)
  • Vorausschauend Fahren: So lange wie möglich die Motorbremse benutzen. Beim Anfahren an eine rote Ampel nicht den Gang heraus nehmen
  • Kurze Strecken vermeiden: Du könntest zum Beispiel mehrere Einzelfahrten zu einer längeren Fahrt kombinieren. Bei kaltem Motor verbraucht ein Auto am meisten Sprit
  • Bei Leerlauf den Motor ausschalten: Auch wenn der Wagen nicht fährt, verbraucht der Motor sprit. Faustregel: Wenn die Leerlaufzeit wahrscheinlich länger als 20 Sekunden dauert, Motor aus!

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Trotzdem müssen sich seine Mitarbeiter derzeit einiges anhören. „Das Schärfste war: ‚Ihr braucht euch nicht zu wundern, wenn mir die Bude brennt!‘“, erinnert sich der Tankstellen-Betreiber. Auf die Frage, wie solche Aussagen zustande kommen, kann Wielewicki dabei nur mutmaßen: „Nicht-Wissen“, glaubt der Tankstellen-Chef, „es sind die Personen, die es an uns auslassen, die davon keine Ahnung haben.“

Tankstellen Betreiber in Thüringen: „Kann man sich gar nicht anhören“

„Es ist schon Wahnsinn“, sagt Wielewicki. „Ich selbst bin ja nie an der Kasse, aber wenn die Frauen jeden Tag den Missmut von den Bürgern abbekommen, das kann man sich manchmal gar nicht anhören.“ Klar seien es nicht alle Kunden, sondern einige wenige besonders lautstarke. Für die Mitarbeiter sei es dennoch eine große Belastung.

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Dabei leiden sie selbst gerade massiv unter den horrenden Spritpreisen. „Ich habe eine Angestellte, die kriegt von mir jetzt jeden Monat einen Tank-Gutschein, weil sie eben 20 bis 25 Kilometer fahren muss“, sagt Wielewicki. Anders könnte sich die Mitarbeiterin wohl nicht über Wasser halten und müsste aufhören, so der Tankstellen-Betreiber.

+++ Autobahn gesperrt! Hier geht nichts mehr +++

Mit umso mehr Sorge blickt er deswegen auch in die Zukunft. „Bei 2,50 Euro sind wir bis Mitte des Jahres hundertprozentig“, schätzt Wielewicki. (bp)