Am Montag erreichten die ersten Flüchtlinge aus der Ukraine Thüringen. Es wird damit gerechnet, dass es in den nächsten Tagen und Wochen mehr und mehr werden. Migrationsminister Dirk Adams (Grüne) hält den Freistaat für gut vorbereitet.
Wieviele Flüchtende sich mittlerweile in Thüringen befinden ist unklar. Es gibt zwar offizielle Zahlen. Die Dunkelziffer ist wahrscheinlich aber hoch.
Thüringen: Erste Flüchtlinge aus Ukraine erreichen den Freistaat
Die Flüchtlinge müssen sich nämlich nicht von sich aus bei einer Behörde melden, sondern können sich eine gewisse Zeit ohne Visum in der EU – und damit auch im Freistaat aufhalten. Der Grund: Es gibt ein Abkommen zwischen der Ukraine und der EU, nach dem die Flüchtlinge bis zu 180 Tage ohne ein Visum in der EU sein dürfen.
„Wir gehen davon aus, dass wir spätestens Mitte der Woche ein verstärktes Ankunftsgeschehen haben werden“, sagte Thüringens Migrationsminister Dirk Adams (Grüne) der Deutschen Presse-Agentur.
Flüchtlinge aus der Ukraine dürfen noch nicht in Thüringen arbeiten
Am Donnerstag wollen die EU-Innenminister darüber beraten, ob neue Regeln für den Fall eines „massenhaften Zustroms“ in Kraft gesetzt werden. Laut Adams würden die Flüchtlinge dann in Deutschland eine Aufenthaltserlaubnis bekommen.
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Arbeiten dürften sie in Deutschland aber auch dann nicht. Dazu braucht es in der Aufenthaltserlaubnis einen speziellen Vermerk. Adams hat gefordert, dass der Bund Regeln schaffen soll, die es allen ukrainischen Flüchtlingen direkt ermöglichen, in Deutschland einen Job anzunehmen.
Wie viele Flüchtlinge kann Thüringen theoretisch aufnehmen?
Laut Adams stehen in der Erstaufnahmeeinrichtung in Suhl 500 Plätze bereit. Darüber hinaus gebe es in den Thüringer Kommunen Unterbringungsmöglichkeiten für ungefähr weitere 2.500 Menschen. Außerdem gebe es in Suhl noch eine Erweiterungsmöglichkeit für 100 Menschen.
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Wie viele Flüchtlinge aus der Ukraine tatsächlich nach Thüringen kommen werden, lässt sich derzeit noch nicht sagen. Internationale Organisationen rechnen mit Millionen von Flüchtlingen in der ganzen EU. (dpa)
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