Erfurt/Suhl.
Thüringenmacht die Türen auf!
Thüringen kann direkt Tausende Flüchtlinge aus der Ukraine aufnehmen. Das teilten Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) und Migrationsminister Dirk Adams (Grüne) der Deutschen Presse-Agentur am Samstag mit.
Thüringen kann sofort 3.000 Ukraine-Flüchtlinge aufnehmen
Demnach könnte der Freistaat sofort etwa 3.000 Menschen aus der Ukraine aufnehmen, die auf der Flucht vor den russischen Angriffen auf ihre Heimat sind. Diese Kapazität stehe aktuell in der Landeserstaufnahmestelle in Suhl und in Unterkünften für Asylsuchende in den Kommunen zur Verfügung, hieß es.
+++ Ukraine-Krieg im News-Blog: Die neuen Entwicklungen +++
Weitere Objekte könnten kurzfristig für diesen Zweck nutzbar gemacht werden. „Ich habe Anweisung gegeben, dass wir alle Liegenschaften des Landes oder der Landesentwicklungs-Gesellschaft daraufhin prüfen“, sagte Ramelow.
Die Ministerpräsidenten der Bundesländer hatten sich am Freitagabend mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) über das Prozedere der Aufnahme ukrainischer Kriegsflüchtlinge in Deutschland verständigt. Bis zum Samstag war Adams zufolge noch keine Zunahme der Ankünfte von Menschen aus der Ukraine in Thüringen zu bebachten. Die Menschen suchten derzeit vor allem in Heimatnähe Zuflucht, etwa im Nachbarland Polen.
Nach den Abstimmungen von Bund und Ländern sollen Ukraine-Flüchtlinge Adams zufolge kein Asylverfahren durchlaufen müssen, sie müssten damit nicht zwingend in den Gemeinschaftsunterkünften untergebracht werden.
——————-
Mehr Themen:
——————-
Ramelow geht davon aus, dass viele von ihnen Unterstützung von in Thüringen lebenden ukrainischen Landsleuten bekommen. Die Dauer des für sie möglichen visafreien Aufenthalts in Deutschland sei von 90 auf 180 Tage verlängert worden. Sie können damit sofort eine Arbeit aufnehmen.
+++ A4 bei Gotha: Reifenplatzer führt zu Kontrollverlust – Lkw kracht in Leitplanke +++
Thüringen: Wieder mehrere Soli-Demos für die Ukraine
Unterdessen kam es in Thüringer Städten am Samstag wieder zu Demonstrationen gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. In Jena beteiligten sich nach Polizeiangaben etwa 150 Menschen an einer Kundgebung im Stadtzentrum.
In Altenburg beteiligte sich Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) an einer Mahnwache, zu der etwa 50 Menschen gekommen waren. In Erfurt entzündeten Teilnehmer einer Mahnwache auf dem Fischmarkt Kerzen. Sie trugen die blau-gelben Nationalflaggen der Ukraine. „Putin go home“, forderte ein Plakat.
Seit Tagen protestieren in zahlreichen Orten Thüringens viele Menschen gegen die russische Invasion. Die großen Kirchen haben zu Friedensgebeten aufgerufen. (dpa/red)