Die Studie „Thüringen Monitor“ hat Erschreckendes herausgefunden. Demnach glaubt rund jeder Dritte im Freistaat, dass hinter der Corona-Pandemie eine Verschwörung steckt.
Doch die Studie vermeldet auch gute Nachrichten aus Thüringen. Ein bestimmter Wert sei so niedrig wie nie zuvor.
Thüringen: Studie deckt Erschreckendes auf
Herausgefunden hat das eine Gruppe Wissenschaftler der Uni Jena. Sie haben 1100 Männer und Frauen im Freistaat telefonisch befragt. Mit zwei Aussagen wollten sie unter anderem abklopfen, wie die Thüringer zum Thema Verschwörungstheorien stehen.
Dazu mussten sie zum Beispiel diese Aussage bewerten: „Es gibt geheime Organisationen, die während der Corona-Krise großen Einfluss auf politische Entscheidungen haben.“ Außerdem wollten die Forschenden wissen, ob die Thüringer glauben, der Staat habe Ängste rund um die Pandemie geschürt. Etwa ein Drittel der Befragten hat diesen Aussagen zugestimmt.
„Thüringen Monitor“: Radikalisierung der Anti-Corona-Bewegung findet statt
Die übrigen zwei Drittel der Thüringer lehnten diese Theorien hingegen ab. Insgesamt sei die Zahl der Corona-Skeptiker im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Dennoch stellen sie noch immer eine große Herausforderung für die politische Kultur dar.
Hinweise auf eine Demokratie- oder Vertrauenskrise gebe die Studie trotz herber Kritik am Pandemie-Management nicht, erklärte Marion Reiser vom Institut für Politikwissenschaft der Jenaer Schiller-Universität.
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Eine weitere Beobachtung: Die Experten haben eine Radikalisierung der schrumpfenden Anti-Corona-Bewegung beobachtet. Sie finde jedoch nicht in Richtung des klassischen Rechtsextremismus statt, sagte die wissenschaftliche Leiterin des Monitors.
Thüringen: Weniger rechtsextreme Einstellungen im Freistaat
Darüber hinaus vermeldet der „Thüringen Monitor“ gute Nachrichten: Die Verbreitung rechtsextremer Einstellungen im Freistaat sei zurückgegangen. Der Anteil der rechtsextrem Eingestellten sank von 17 auf 11 Prozent – der niedrigste Wert seit Beginn der Messungen im Jahr 2001, sagte Reiser.
Die Langzeitstudie zur Messung der politischen Kultur im Freistaat war nach dem Brandanschlag auf die Erfurter Synagoge im Jahr 2000 initiiert worden. Den ganzen Bericht findest du HIER auf den Seiten der Thüringer Landesregierung. (vh mit dpa)