Eisenach.
Aufatmen bei Opel in Eisenach!
Nach starken Protesten der Belegschaft hat der Autokonzern Stellantis den Plan aufgegeben, die Produktionswerke seiner deutschen Tochter Opel auszugliedern – die Astra-Fabrik am Stammsitz Rüsselsheim sowie das Werk in Eisenach.
Eisenacher Werk bleibt Teil des Opel-Verbunds
Sie sollen jetzt doch innerhalb der deutschen Opel Automobile GmbH weitergeführt werden, wie Unternehmen und IG Metall am Mittwoch berichteten. Man habe einen entsprechenden Tarifvertrag abgeschlossen. Eisenach soll danach innerhalb der Opel GmbH wie schon Jahre zuvor wieder als hundertprozentige Tochter agieren.
Am Standort Eisenach soll zudem die Produktion zum Jahresbeginn verbindlich wieder aufgenommen werden, wie beide Seiten erklärten. Sie war zwischenzeitlich wegen Teilemangels gestoppt und die Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt worden.
Das Werk werde künftig das gesamte Volumen des Opel-Modells Grandland X herstellen, wie Stellantis erklärte. Der Wagen wurde zwischenzeitlich auch an anderen Stellantis-Standorten montiert.
Opel in Eisenach: Der Protest war groß!
Die IG Metall und die Betriebsräte hatten bei der angekündigten Ausgliederung um ihre Mitbestimmungsrechte gefürchtet und gegen eine mögliche „Zerschlagung“ protestiert.
Dabei hatten die Arbeitnehmer auch Unterstützung der Landesregierungen von Hessen, Thüringen und Rheinland-Pfalz erhalten, deren Wirtschaftsminister sich am Freitag mit Opel-Chef Uwe Hochgeschurtz besprechen wollen. Opel hat noch in Kaiserslautern ein Komponentenwerk.
Der Eisenacher Betriebsratschef Bernd Lösche reagierte erleichtert auf die Vereinbarung, die laut einer internen Mitteilung mindestens bis Ende 2022 gilt. Lösche sagte laut einer Mitteilung: „Der Grandland exklusiv für Eisenach bringt nun die verbindliche Zusage, die wir in Eisenach brauchen, um mehr Zukunftssicherheit zu erlangen.“
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Man habe die Ausgliederung und Zerschlagung von Opel verhindert und die Beschäftigung abgesichert, erklärte der Vorsitzende des IG Metall-Bezirks Mitte, Jörg Köhlinger. Er fügte an: „Ich hoffe, dass das Management in Zukunft das Unternehmen konstruktiver und transparenter lenkt und Opel ab jetzt nur noch mit innovativen Fahrzeugen die Beschäftigten und die Öffentlichkeit begeistert.“
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Ramelow: Solidarität bei Opel in Eisenach hat sich gelohnt
Thüringens Regierungschef Bodo Ramelow (Linke) sprach von einem doppelten Erfolg für Eisenach – das Werk bleibe im Konzernverbund und erhalte exklusiv die Produktionszusage für den überarbeiteten SUV Grandland. „Ich bin froh, dass es so gekommen ist.“
Er sehe kein Problem darin, dass das Werk in Eisenach mit rund 1.300 Beschäftigten künftig wieder als GmbH firmieren solle. „Wichtig ist, dass es im Opel-Verbund bleibt.“ Erleichtert äußerte sich auch die Oberbürgermeisterin von Eisenach, Katja Wolf (Linke), die sich zusammen mit Ramelow und Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) für die Zukunft des nach der Wiedervereinigung eröffneten Werks eingesetzt hatte.
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Tiefensee sprach von einer guten Nachricht, dass die Produktion des Opel Grandland in der ersten Januarwoche wieder anlaufe und das komplette Volumen des SUV in Eisenach produziert werden solle. Das Thüringer Opel-Werk steht seit Wochen still.
Tiefensee: „Der Einsatz von Beschäftigten, Gewerkschaft und Politik hat Früchte getragen.“ Positiv sei, dass die Arbeitsbedingungen für alle Beschäftigten unverändert blieben, Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen weiter gelten würden. (dpa/red)