Arnstadt.
Heftige Szenen in Arnstadt!
Impfgegner haben in Arnstadt lautstark Dampf abgelassen – ausgerechnet bei einer sehr emotionalen, historischen Veranstaltung.
Arnstadt: Gedenken an Opfer der Pogromnacht
Die Reichspogromnacht am 9. November 1938 forderte viele Opfer – in Gedenken an diese fand am Dienstag in Arnstadt eine Andacht statt, wie die „Thüringer Allgemeine Zeitung“ berichtet.
Im Gebäude des alten Milchhofs läuft derzeit die Ausstellung „32 | 1938 | 0 — Die Synagogen in Thüringen“ – Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) war ebenfalls am Dienstag teil der Veranstaltung und erinnerte in einer Rede an die furchtbare Zeit.
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Die Veranstaltung nahmen sich Impfgegner zum Anlass – und protestierten mit Plakaten und lauten Geschrei vor dem Gebäude, wie die Polizei Gotha bestätigte. Immer wieder kommt es vor, dass sich Impfgegner und Corona-Leugner mit Opfern der Judenverfolgung aus dem Nationalsozialismus gleichsetzen.
Noch einmal zeige der Vorfall deutlich, dass Impfgegner die Verfolgung von Juden durch ihren Vergleich verharmlosen, wie der Antisemitismusbeauftrage der Thüringer Landesregierung, Benjamin-Immanuel Hoff (Linke) sagte.
Polizei kann keine Verstöße in Arnstadt erkennen
Bei dem Vorfall in Arnstadt habe die Personengruppe allerdings gegen kein Gesetz verstoßen, wie die „Thüringer Allgemeine Zeitung“ berichtet. Deswegen konnten auch keine Anzeigen gestellt werden – lediglich habe die Polizei die Impfgegner des Platzes verwiesen.
Bodo Ramelow teilte zu dem Vorfall auf Facebook einen Beitrag und war sichtlich empört über das respektlose Verhalten der Beteiligten: „Wie das Gedenken an die Shoah von Impfgegnern missbraucht, umgedeutet und dadurch relativiert wird“, kommentierte er seinen Beitrag.
+++ Corona in Thüringen: So sind die Entwicklungen +++
Was die Teilnehmer und der Zentralrat der Juden in Deutschland, Josef Schuster über den Vorfall in Arnstadt gesagt haben, kannst du auf „Thüringer Allgemeine Zeitung“ lesen. (jko)