Erfurt.
Man will nicht hinschauen, aber man muss – so ergeht es vielen Menschen, wenn sie auf der Straße einen Unfall sehen. Doch immer wieder werden Rettungskräfte in Thüringen durch Gaffer in ihrer Arbeit behindert. Dabei stehen bei den Einsätzen nicht selten Menschenleben auf dem Spiel.
Die Johanniter-Unfall-Hilfe aus Thüringen hat davon nun genug und sagt Gaffern den Kampf an.
Thüringen: Johanniter will Schaulustige vom Gaffen abhalten
Sensationslustigen einen Denkzettel verpassen – das ist das Ziel der Kampagne „Gaffen tötet“, an der sich die Johanniter-Unfall-Hilfe aus Thüringen seit wenigen Tagen beteiligt.
Immer wieder werden die Notfallsanitäter von Gaffern behindert, indem etwa Zufahrten versperrt, Einsatzkräfte beleidigt und Fotos oder Videos mit dem Smartphone gemacht werden. Um Letzterem ein Ende zu bereiten, sind auch in Erfurt seit dieser Woche zwei Rettungswagen der Johanniter-Unfall-Hilfe Thüringen in einem besonderen Design unterwegs.
Durch ein riesiges, rot-blaues Muster fallen die Rettungswagen nun eigentlich noch mehr auf. Doch halten Schaulustige bei den Einsätzen ihre Smartphones auf die Fahrzeuge, so lässt der im Muster versteckte QR-Code die Botschaft „Gaffen tötet“ mit einem knallroten Hintergrund auf dem Display aufploppen.
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Die Technik soll die Schaulustigen davon abhalten, Fotos oder Videos von der Unfallstelle zu machen. Erfurt ist einer von 22 Standorten des Pilotprojekts der Johanniter. Für das neue Design der zwei Rettungswagen wurden satte 400.000 Euro in die Hand genommen.
Die Johanniter-Unfall-Hilfe Thüringen erhofft sich dadurch, dass die Gaffer auf ihr Fehlverhalten aufmerksam gemacht werden eine Bewusstseinsänderung erreicht wird. (mkx)