Jena/Erfurt.
Der Thüringer Naturschutzbund ist entsetzt über die Entwicklungen im Freistaat.
Immer mehr Tiere würden getötet, Schutzgebiete als Müllkippe missbraucht – die Zahl der Umweltstraftaten nehme immer weiter zu. Deshalb fordert der Nabu einen Notfallplan für Thüringen.
Thüringer Nabu will Notfallplan für die Natur
Der Naturschutzbund (Nabu) fordert eine bessere Aufklärung von Umweltstraftaten in Thüringen. Dazu müsse im Freistaat eine zentrale Stabsstelle für Umweltkriminalität eingerichtet werden, forderte die Landesvertreterversammlung des Verbands am Samstag in Erfurt.
+++ Die aktuelle Corona-Lage im Freistaat +++
Sie soll etwa bei illegalen Müllablagerungen in Naturschutzgebieten oder der Tötung von geschützten Tierarten zum Einsatz kommen. „In Thüringen werden immer wieder Greifvögel vergiftet, Biber und Fischotter getötet. Das muss sich ändern“, erklärte der Landesvorsitzende Martin Schmidt. Dass Schutzgebiete als Müllkippen missbraucht werden, ist laut Verband ein Dauerproblem.
Nabu: Das könnte der Natur in Thüringen helfen
Eine Stabsstelle könnte nach Nabu-Vorstellungen als zentrale Behörde in einem Ministerium oder als Schwerpunktstaatsanwaltschaft eingerichtet werden. In diesem Zusammenhang fordert der Nabu auch mehr Ranger in Schutzgebieten. Denn gerade in Gebieten ohne Personal komme es zu Naturschutz-Verstößen und Umweltstraftaten. Ranger, die zum Beispiel im Nationalpark Hainich im Einsatz sind, überwachen die Schutzgebiete, pflegen Wege und vermitteln Wissen zur Natur.
———————————–
Mehr aus Thüringen:
————————————
Der Verband verlangt vom Land zudem ein Notprogramm zum Schutz der Natur und zum Artenschutz. Dabei geht es etwa um weniger Pflanzenschutzmittel in der Landwirtschaft, Aktionsprogramme für das Anpflanzen von Hecken, Baumreihen und Blühstreifen auf Agrarflächen sowie eine umweltschonende Waldbewirtschaftung. Der Nabu hat in Thüringen 17.000 Mitglieder und ist nach eigenen Angaben größter Umweltverband im Freistaat. (dpa)