Der Autohersteller Opel stoppt wegen des weltweiten Chipmangels die Produktion im Werk in Eisenach bis Jahresende!
Die Produktion in Eisenach werde ab kommender Woche ruhen, bestätigte ein Unternehmenssprecher von Opel am Donnerstag einen Bericht der „Automobilwoche“. Anfang 2022 solle sie wieder anlaufen, sofern die Lieferketten dies zuließen. Für die rund 1300 Beschäftigten sei Kurzarbeit vorgesehen.
Opel in Eisenach macht bis zum Jahresende alles dicht
Die globale Automobilindustrie befinde sich aufgrund der anhaltenden Pandemie und eines weltweiten Mangels an Halbleitern in einer Ausnahmesituation, erklärte der Sprecher. In dieser „anspruchsvollen und unsicheren Lage“ plane der Opel-Mutterkonzern Stellantis „Anpassungen der Produktion“.
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Anfang 2022 solle die Produktion des Opel Grandland auch in der Hybridversion in Eisenach wieder anlaufen, „sofern es die Supply-Chain-Situation erlaubt“, fuhr der Sprecher fort. Opel baut in Eisenach den Kompakt-SUV Grandland X.
Oberbürgermeisterin Katja Wolf zeigt sich besorgt von der Ankündigung des Opel-Mutterkonzerns. „Natürlich ist die Nachricht für mich mit großer Sorge verbunden. Immer, wenn die Produktion bei Opel nicht richtig läuft, hat das Auswirkungen auf die Stadt. Ich hoffe, dass die Probleme bei der Halbleiterproduktion schnellstmöglich geklärt werden.“ Die Abhängigkeit insbesondere vom asiatischen Markt gehe mit einer gewissen Hilflosigkeit einher, denn in Deutschland lasse sich dieses Problem nicht lösen, so die Rathaus-Chefin.
Die Oberbürgermeisterin äußert ihre große Hoffnung, wonach die Produktionspause intensiv dafür genutzt wird, neue Modelle der Fahrzeugproduktion nach Eisenach zu bringen. „Jetzt geht es darum, die richtigen Weichen dafür zu stellen, damit auch weiterhin zukunftsfähige Nachfolge-Modelle des Grandlands bei uns in Eisenach produziert werden“, betont Katja Wolf. Der Produktionsstopp betrifft nicht nur etwa 1300 Beschäftigte.
Auch die Zulieferbetriebe – angefangen von der Logistik bis hin zur Produktion von Sitzen – müssen sich auf harte Monate einstellen. „Wir wissen, dass die Mitarbeitenden bei Opel durch Kurzarbeitergeld aufgefangen werden. Bei den Zulieferbetrieben ist das natürlich ungleich schwieriger. Auch das bereitet mir große Sorge“, sagt Oberbürgermeisterin Katja Wolf.
Belegschaft will ein weiteres Modell produzieren, allerdings scheint dies in weiter Ferne
Die Belegschaft fordert laut „Automobilwoche“ schon seit langem ein weiteres Modell. Es ist demnach aber nicht in Sicht.
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Der Grandland X wird auch im früheren Peugeot-Werk im französischen Socheaux gebaut. Dort ist laut Unternehmen zunächst keine Produktionsunterbrechung vorgesehen, wie die „Automobilwoche“ weiter berichtete. Das Modell sei weiter bestellbar, zitierte die Fachzeitschrift Opel.
Das die Mitarbeiter in Eisenach nun aber für den Rest des Jahres in Kurzarbeit müssen, ist für die meisten vermutlich ein herber finanzieller Einschnitt. (fb/AFP)