Manch eine Partei versucht sich mit ach und krach über die Ziellinie zu schleppen. Andere gehen nochmal in den Angriff. Der Wahlkampf für die Bundestagswahl befindet sich im Endspurt – und man sieht es überall auf den Märkten und Plätzen in Thüringen.
Vor allem die CDU in Thüringen schwitzt gerade. 2017 war sie noch mit 31,6 Prozent stärkste Kraft – und beförderte alle ihre Direktkandidaten in den Bundestag.
In diesem Jahr könnten ihr jedoch zwei Parteien ziemlich viele Wahlkreise abluchsen.
Bundestagswahl Thüringen: Diese Partei hat Chancen als stärkste Kraft
Laut einiger Umfragen – die allerdings nur ein punktuelles Stimmungsbild wiedergeben – könnte die AfD in Thüringen erstmals stärkste Partei werden, ebenso wie in Sachsen und Sachsen-Anhalt. Die Partei, die in Thüringen wegen rechtsextremistischer Tendenzen vom Verfassungsschutz beobachtet wird, lag vor vier Jahren bei der Bundestagswahl mit 22,5 Prozent auf Rang zwei hinter der CDU.
+++ Bundestagswahl in Thüringen: DIESE Partei könnte diesmal richtig groß abräumen +++
„Die CDU holt auf und hat die Chance, in allen Thüringer Wahlkreisen zu gewinnen“, gibt sich CDU-Fraktionschef Mario Voigt zuversichtlich. „Wir sind in einer knappen Situation“, räumt er ein. Es liege es an den rund 1,7 Millionen Wahlberechtigten, wer Thüringen in Berlin direkt vertrete.
SPD mit Aufwind vor der Bundestagswahl
Die Erwartung, einige ihrer Kandidaten direkt durchzubringen, hat in diesem Jahr auch die SPD, die 2017 auf 14,6 Prozent der Stimmen kam. Im Fokus steht dabei der ehemalige Biathlon-Olympiasieger Frank Ullrich, der gegen den umstrittenen CDU-Kandidaten Hans-Georg Maaßen in Südthüringen antritt. SPD-Fraktionschef Matthias Hey freute sich über den positiven Trend für die SPD, für die Thüringen in ihrer Geschichte einst ein Stammland war.
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Das ist das Bundesland Thüringen:
- der Freistaat Thüringen hat rund 2,1 Millionen Einwohner auf 16.000 Quadratkilometer Fläche
- Landeshauptstadt und zugleich größte Stadt ist Erfurt
- weist eine hohe Dichte an wichtigen Kulturstätten auf, darunter das „Klassische Weimar“ (Unesco-Weltkulturerbe), das Bauhaus in Weimar und die Wartburg bei Eisenach
- Ministerpräsident ist Bodo Ramelow (Linke), regierende Parteien sind Linke, SPD, Grüne
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Unter den acht Wahlkreisen weist der für Erfurt – Weimar – Weimarer Land II die meisten bekannten Namen auf. Neben dem Parlamentarischen Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Carsten Schneider, tritt hier die Bundesvorsitzende der Linken, Susanne Hennig-Wellsow an. Nach Jahren als Partei- und Fraktionsvorsitzende in Thüringen will sie erstmals in den Bundestag einziehen. Die Linke hatte vor vier Jahren als Partei 17,6 Prozent der Stimmen erhalten.
Außerdem kandidiert in Erfurt Katrin Göring-Eckardt, die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag. Derzeit gehört das Direktmandat der CDU-Haushaltspolitikerin Antje Tillmann, die es verteidigen will.
Viele Briefwähler erwartet
Grüne und FDP kamen 2017 auf einen Stimmenanteil von 3,6 und 5,5 Prozent in Thüringen. Die Wahlbeteiligung lag damals bei 74,3 Prozent.
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In diesem Jahr erwartet Landeswahlleiter Günter Krombholz einen relativ hohen Anteil an Briefwählern – auch wegen der noch nicht überstandenen Corona-Pandemie. Am Wahltag werden nach seinen Angaben rund 30 000 freiwillige Helfer für einen ordnungsgemäßen Ablauf sorgen. (dpa, bp)
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