Sie befällt immer mehr Kinder in Thüringen.
Rund 10.000 Jungen und Mädchen zwischen sechs und zwölf Jahren sind von einer neuen Volkskrankheit betroffen, berichtet die Barmer Thüringen. Doch Mediziner und Experten stehen vor einem Rätsel. Die Ursache der Krankheit ist derzeit noch unklar.
Thüringen: Von der Krankheit sind 10.000 Kinder betroffen
Betroffen von der Krankheit ist das Gebiss der Heranwachsenden. Sie leiden unter gelblich oder bräunlich verfärbten und porösen Zähnen, beim Putzen schmerzt es. Neben Karies gelten sie mittlerweile als die zweithäufigste Zahnerkrankung bei Kindern: die Kreidezähne.
Im aktuellen Zahnreport hat die Krankenkasse sich dieses Phänomen genauer angeschaut. Heraus kam dabei zwar nicht deren Ursache, zumindest aber ein erkennbarer Zusammenhang zwischen der Gabe von Antibiotika und dem späteren Auftreten von Kreidezähnen.
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Neue Volkskrankheit in Thüringen: Kreidezähne in Zahlen
- Mädchen sind häufiger betroffen als Jungen
- Zwischen 2012 und 2019 hatten 9,1 Prozent der Mädchen und 7,6 Prozent der Jungen eine so schwere Form der Kreidezähne, dass sie in Behandlung mussten
- Kinder bekommen vergleichsweise selten Kreidezähne, wenn die Mutter zum Zeitpunkt der Geburt noch sehr jung oder schon älter als 40 war
- Eltern haben gut doppelt so häufig Kinder mit Kreidezähnen, wenn die Mutter zum Zeitpunkt der Geburt zwischen 30 und 40 Jahre alt war
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„Über die Ursachen für das Phänomen Kreidezähne ist bislang wenig bekannt. Erstmals konnten nun Zusammenhänge festgestellt werden, die Verordnungen von Antibiotika in den ersten Lebensjahren betreffen“, sagt Birgit Dziuk, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Thüringen.
Neue Volkskrankheit unter Kinder – das ist bereits bekannt
Besonders im Fokus stehen Antibiotika, die bei Atem- oder Harnwegsinfekten zum Einsatz kommen. Ärzte hatten den betroffenen Kindern in den ersten vier Lebensjahren besonders häufig Antibiotika verschrieben, laut des Reports bis zu 10 Prozent mehr.
„Wie das Zusammenwirken genau funktioniert, ist noch unklar. Hieran muss weiter geforscht werden“, sagt Dziuk.
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Dennoch seien Antibiotika im Krankheitsfall auch bei Kleinkindern weiterhin sinnvoll. Die Prämisse müsse dabei lauten: „So viel wie nötig, so wenig wie möglich“.
In dieser Hinsicht sei man auf einem guten Weg: Zwischen 2005 und 2019 wurden mehr als 50 Prozent weniger an Kinder verschrieben. Im vergangenen Jahr sei die Menge noch einmal deutlich gesunken, wohl auch deswegen, weil die Abstands- und Hygieneregeln während der Corona-Pandemie zu weniger Infektionen geführt hätten.
Keinen Einfluss auf das Entstehen von Kreidezähnen habe laut der Expertin hingegen die Ernährung. Fest steht außerdem: Der Krankheit vorzubeugen ist bislang nahezu unmöglich. Regelmäßiges Zähneputzen könne Kreidezähne nicht verhindern, da die Zähne bereits geschädigt durchbrechen. „Für die Eltern betroffener Kinder ist das eine wichtige Botschaft. Sie haben nichts falsch gemacht!“, sagt Dziuk.(vh)
Sie wissen langsam auch nicht weiter
Bei der neuen Krankheit weiß noch niemand so richtig, wie es weitergehen wird. Und SIE wissen momentan auch nicht mehr weiter. Die Thüringer Disco-Betreber bereiten sich gerade auf einen weiteren langen Corona-Winter vor. Einige von ihnen werden mittlerweile wütend. Mehr dazu erfährst du >>>hier.