Sondershausen.
Das hätte brenzlig werden können in Sondershausen.
Ein THÜRINGEN24-Reporter wäre dort beinahe unfreiwillig auf Tuchfühlung mit einem Schwan gegangen. Plötzlich bauschte sich das Tier auf, schnappte wütend in seine Richtung.
Passiert ist zum Glück nichts. Doch immer wieder berichten Menschen von Zwischenfällen mit den Tieren. Für die Angst vor Schwänen gibt es sogar ein Wort: Antidaephobie. Doch wieso kommt es, auch in Sondershausen, immer wieder zu brenzligen Situationen zwischen Mensch und Schwan?
Sondershausen: Wütender Schwan gesichtet – das macht die Situation gefährlich
Das ist ganz ähnlich wie beim Menschen: Reibung entsteht dann, wenn man sich zu ungünstigen Zeitpunkten in die Quere kommt. „Schwäne gehen zum Fressen gerne an Land und suchen dort nach Futter“, erklärt Vogelexperte Klaus Lieder vom Nabu Thüringen.
Und wer lässt sich mit hungrigem Magen schon gerne stören? „Andererseits watscheln Schwäne durchaus gerne zu benachbarten Gewässern, anstatt dort hinzufliegen. Da können sie dann vielleicht falsch abgebogen sein und sind statt auf dem Teich in der Fußgängerzone unterwegs.“
Der Trubel von Innenstadt und Straße sorge dann beim Tier für Stress. Es gehe in Abwehrhaltung, beginne zu fauchen und mit den Flügeln zu schlagen. Der Albtraum aller Antidaephobiker! Dabei will der Schwan damit eigentlich nur Gefahr abwehren.
Sondershausen: Schwan kann für Menschen gefährlich werden
Für den Menschen könnte diese Reaktion gefährlich werden. Mit den Flügeln kann ein Schwan kräftig austeilen. „Beim Menschen kann das zu schmerzhaften blauen Flecken führen“, sagt Lieder.
Am sichersten sei es zudem, auf das Erinnerungsbild mit dem Schwan zu verzichten. „Ein Selfie ist es nicht wert, dass man sich und dem Tier Stress und Verletzungsgefahr aussetzt.“
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Sondershausen: Schwan gesichtet? Das solltest du tun
Doch wie verhält man sich in Gegenwart eines Schwans am besten? Der Experte weiß Rat: „Begegnen Sie einem Schwan, so halten Sie gebührenden Abstand! Solange das Tier nicht in ernsthafter Gefahr ist, ist es für beide Seiten am einfachsten, wenn der Mensch dem Schwan aus dem Weg geht.“
Vor allem von März bis August. Zu dieser Zeit verteidigen Schwäne ihr Revier, um ihren Nachwuchs zu schützen. Erst im September kehrt wieder Ruhe ein: „Ab September sind die Jungschwäne alt genug und Revieransprüche werden dann auch kaum noch geltend gemacht.“ (vh)