In letzter Zeit hört man immer wieder von seltenen Tiersichtungen, auch im Thüringer Wald. Aber keine Rehe, Wildschweine oder Rotfüchse sorgen für Aufregung.
Die Rede ist von Luchsen! Denn diese Raubtiere gibt es in Deutschland nur sehr selten. Einige davon, etwa fünf, sind auch im Thüringer Wald und ganz Thüringen unterwegs. Experten gehen von 140 im Bundesgebiet aus.
Thüringer Wald: Projekt braucht Geduld
Genau diese Tiere sollen in Zukunft im Thüringer Wald angesiedelt werden. Ein neues Projekt soll prüfen, wie der überschaubaren Luchs-Population in Deutschland auf die Sprünge geholfen werden kann.
Eine zentrale Bedeutung für die Ausbreitung der stark bedrohten Luchse kommt nach Ansicht von Experten dem Thüringer Wald zu, wie Vertreter der Umwelt- und Naturschutzorganisationen BUND Thüringen und WWF Deutschland sowie des Thüringer Umweltministeriums darlegten.
„Thüringen hat aufgrund seiner zentralen Lage eine Schlüsselrolle bei der Wiederausbreitung der Luchse in Deutschland“, sagte Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne). Bereits in Nordhausen und im Thüringer Meer wurden Luchse gesichtet.
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Das ist ein Luchs:
- Ein Luchs ist die größte Raubkatze in Europa
- Früher kam sie häufig in Deutschland vor
- Durch Ansiedlungsprojekte kehrt sie langsam zurück
- Es gibt insgesamt vier Arten: Rotluchs, Pardelluchs, Kanadischer Luchs, Eurasischer Luchs
- Ein Rotluchs wird beispielsweise sieben Jahre alt
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In der Bundesrepublik gibt es bislang drei isolierte Luchs-Gebiete: der Pfälzer Wald, der Harz und der Böhmerwald in Bayern. Gerade um die Vorkommen in den letzteren beiden Regionen zu vernetzen, sei es wichtig, dass sich mehr Tiere im Thüringer Wald ansiedelten.
Thüringer Wald: Gespräche mit Jägern und Waldbesitzern
Das zeigen Berechnungen eines Forschungsprojekts des BUND Thüringen und der Universitäten Göttingen und Freiburg. Die Simulationen zeigen aber auch, dass es ohne gezielte Wiederansiedlung noch lange dauern kann, bis der Luchs verstärkt durch den Thüringer Wald schleicht.
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Mit dem neuen Projekt soll nun unter anderem geklärt werden, ob eine solche gezielte Wiederansiedlung überhaupt möglich wäre. Dafür planen die Akteure etwa Gespräche mit Jägern, Waldbesitzern und Kommunen.
Das Ministerium nimmt dafür 115.000 Euro in die Hand. „Wir müssen sorgfältig prüfen: Was ist machbar und wer hilft mit“, sagte Christoph Heinrich, Vorstand Naturschutz des WWF Deutschland. (ldi/dpa)