Hans-Georg Maaßen polarisiert! Der Ex-Verfassungsschutzchef tritt für die CDU in Südthüringen an – und könnte für die CDU zu einer heiklen Personalie werden. Einen Vorgeschmack gab es am Freitag in einem Streitgespräch in der „Züricher Neuen Zeitung“ mit FDP-Innenexperte Konstantin Kuhle.
Hans-Georg Maaßen bekräfigt Worte zu Chemnitzer Hetzjagd
Darin erneuerte Hans-Georg Maaßen die Behauptung, die ihn 2018 sein Amt des Verfassungsschutzchefs gekostet hatte. „Es hatte nichts zu tun mit einer Hetzjagd. Insofern ist meine Analyse richtig gewesen. Es gab keine Hetzjagd in Chemnitz. Wer das Gegenteil behauptet, sagt die Unwahrheit“, so Maaßen in dem neuen Video.
Er bezieht sich mit der Aussage auf ein Video, das eine vermeintliche Jagd auf Menschen mit Migrationshintergrund zeigte. Maaßen hatte schon damals widersprochen, dass es eine Hetzjagd gegeben habe. Das kostete ihm letzt das Amt. Und bekräftigte diese Worte nun nochmal.
Hans-Georg Maaßen: „Haben Sie denn einen Beleg dafür, dass das Antifa-Video richtig war?“
Maaßen fordert im Streitgespräch eine Quellenkritik von FDP-Experte Kuhle. „Haben Sie denn einen Beleg dafür, dass das Antifa-Video richtig war? Hat dieses Video eine Hetzjagd dargestellt?“, fragt Maaßen in Richtung Kuhle.
Das Video wurde seinerzeit vom linksextremen Twitterkanal „Antifa Zeckenbiss“ getwittert. „Wir kennen doch mittlerweile die Urheber. Das Video wurde über eine Whatsapp-Gruppe geteilt; es stammte von einem Ehepaar, bei dem die Frau den Mann – ‚Hase, bleib hier‘ – gefilmt hatte“, so Kuhle.
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Maaßen war zuletzt in Kritik geraten, weil er teils antisemitische Inhalte rechter Absender im Netz verbreite. „Ich schaue mir aus Prinzip an, was einer sagt, und setze mich damit auseinander. Mich interessiert nicht, wer jemand ist oder wen einer kennt. Für mich zählen die Argumente, nicht die Person. Auch der übelste Mensch kann gute Argumente haben“, entgegnet Maaßen dazu.
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Kuhle-Kritik: „Das passt nicht zusammen“
Doch genau dazu wirft Kuhle dem 58-Jährigen eine Doppelmoral vor. „Ich begreife nicht, weshalb Sie bei einem Video aus dem Umfeld der Antifa auf einer solchen Kritik bestehen, aber wenn es um Inhalte eines rechtsextremen Blogs wie ‚Journalistenwatch‘ geht, teilen Sie diesen einfach auf Twitter. Das passt nicht zusammen. Sie erwecken damit den Eindruck, als würden Sie an Linksextremismus einen strengeren Maßstab anlegen als an Rechtsextremismus, und das halte ich für ein großes Problem.“ (ms)