Dürfen die das? Als die Anwohner in Allersdorf in Thüringen diesen Brief öffneten, kamen sie sich wohl wie im falschen Film vor. Was darin stand, machte sie einfach nur sprachlos.
Im Ilmkreis in Thüringen erhielten in den vergangenen Wochen einige Grundstücksbesitzer einen Brief mit einer krassen Forderung.
Wie „Bild“ berichtet, sollen die Bürger in Allersdorf von ihrem Geld eine eigene Bio-Kläranlage bauen. Grund: In Thüringen hängt immer noch jeder fünfte Haushalt nicht am öffentlichen Wassernetz.
Thüringen: Anwohner sollen 15.000 investieren
Immer mehr Menschen erhielten diesen Brief vom Abwasserzweckverband Ilmenau. Bis November sollen alle 1500 Betroffenen bis zu 15.000 Euro in vollbiologische Kleinkläranlagen investieren. Im eigenen Haus.
So soll der Schwarzbach sauberer werden. Wer sich nicht dran hält, muss zahlen: 600 Euro Strafe. Doch die Bewohner in Thüringen wehren sich. Sie werfen der Behörde vor, dass sie sich nicht um den kaputten Kanal gekümmert habe.
Der ist schon etwa 100 Jahre alt. Die Thüringer sagen, dass die Kosten für die überfällige Modernisierung nun auf die Dörfer abgewälzt würden.
„Hier brennt die Luft. Wir haben jahrelang Abwassergebühren bezahlt und sollen jetzt unsere Häuser aufreißen und stinkende Kläranlagen direkt unterm Haus verbuddeln“, sagt Birgit Reimer von der Bürgerinitiative.
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Für sie total unverständlich. Doch die Behörde erinnert an eine Förderung durch das Thüringer Wassergesetz von 2018. Demnach kriegen Ortschaften unter 200 Einwohnern keinen Anschluss ans öffentliche Netz.
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Nun wollen die Bürger aus Thüringen sich an Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne) wenden, berichtet die „Bild“. (ldi)