In Thüringen sind im vergangenen Jahr insgesamt fünf Menschen ertrunken – das sind vier Todesfälle weniger als im Jahr 2019. Das ist aber auch die einzige gute Nachricht in diesem Zusammenhang.
Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) warnt immer wieder alle Menschen, auch in Thüringen, vor der größten Gefahr beim Baden in Naturgewässern.
Größte Gefahr für tödliches Baden liegt in Thüringen HIER
Denn besonders gefährlich ist nach Angaben der DLRG das Schwimmen in Flüssen und Seen.
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„Flüsse und Seen sind nach wie vor die größten Gefahrenquellen. Nur vergleichsweise wenige Gewässerstellen werden von Rettungsschwimmern bewacht. Das Risiko, dort zu ertrinken, ist deshalb um ein Vielfaches höher als an Küsten oder in Schwimmbädern“, sagte Achim Haag, Präsident der DLRG. Alle tödlichen Badeunfälle in Thüringen ereigneten sich in Seen, Teichen und Flüssen, alle tödlich Verunglückten sind Männer.
Schwimmausbildung ist in Thüringen prekär
Die DLRG machte wie auch in den vergangenen Jahren auf die aus ihrer Sicht prekäre Situation in der Schwimmausbildung aufmerksam.
Bundesweit könne ein Viertel aller Grundschulen keinen Schwimmunterricht anbieten, Schwimmkurse bei Verbänden seien teils auf Jahre ausgebucht. Dazu hätten die Schließungen durch die Corona-Pandemie die Lage weiter verschärft. Sie drängt darauf, marode öffentliche Bäder zu sanieren und mehr Schwimmunterricht in Schulen anzubieten.
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Das ist die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft:
- Die DLRG ist mit rund 1,6 Millionen Mitgliedern die größte Wasserrettungsorganisation der Welt
- Seit ihrer Gründung (1913) hat sie es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen vor dem Ertrinken zu retten
- Von 1950 bis 2019 hat sie rund 22,7 Millionen Schwimmprüfungen und fast fünf Millionen Rettungsschwimmerprüfungen abgenommen
- Rund 47.000 Mitglieder wachen jährlich etwa drei Millionen Stunden über die Sicherheit von Badegästen und Wassersportlern – dafür wenden sie rund 10,2 Millionen Stunden freiwillige Arbeit auf
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Bundesweit gab es 2020 378 Tote durch Badeunfälle
Bundesweit gab es mit 378 Todesfällen rund neun Prozent weniger tödliche Badeunfälle als im Vorjahr. Vor allem in den bevölkerungsreichsten Bundesländern Bayern und Nordrhein-Westfalen gingen die Todeszahlen merklich zurück. Wie üblich ereigneten sich über die Hälfte der Badeunfälle in den Sommermonaten.
Auch im kommenden Sommer werden wieder zahlreiche Einsätze erwartet, sollte es einen heißen Sommer geben. (fb)