Der Wolf in Thüringen beschäftigt die Einwohner, Schäfer und Politiker schon länger. Die einen freut’s, dass das Tier sich heimisch im Freistaat fühlt, die anderen ängstigt es.
Jetzt wurde ein neuer Wolf in Thüringen gesichtet. Und der sorgt erneut für kontroverse Gedanken.
Thüringen hat eine weitere Wölfin: Hier hat sie sich niedergelassen
Wolf in Thüringen sorgt für Diskussionen
Thüringen24 berichtete bereits von der Wolfsdame, die im Wartburgkreis entdeckt wurde. Dort habe das Tier mit einem männlichen Gefährten im Frühjahr letzten Jahres Junge bekommen. Die Tiere gelten als „standorttreu“.
Nun entdeckten Förster auch in anderen Regionen Thüringens Wölfe, und zwar bei Dermbach, Tiefenort und Rhön. Während sich der Naturschutzbund über die Ansiedlung der Wildtiere freut, empfinden einige Tierhalter die Wölfe als besondere Bedrohung.
In der Vergangenheit habe es immer wieder Vorfälle gegeben, bei denen Nutztiere, darunter vor allem Schafe, gerissen worden. Für Landwirte eine Katastrophe. Schließlich verlieren sie mit ihren Tieren auch wichtige Einnahmen zur finanziellen Absicherung.
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Das Umweltministerium will die Betroffenen zwar mit Schutzzäunen und anderen Sicherheitsausstattungen unterstützen, doch gibt es noch andere Probleme. Viele Gelände seien zu hügelig für derartige Installationen.
Tierhalter in großer Sorge
Einem Schäfer aus Sünna bereiten die Wolfspopulationen große Sorgen. „Weil ich schon von vielen Schäfern gehört habe, was die Wölfin in Ohrdruf für Unheil anrichtet“, gesteht er in einem Interview mit dem „MDR“.
Auch seine Chefin, die Geschäftsführerin der Landschaftspflege Sünna GmbH, ist nervös. Sie habe schlaflose Nächte. „Höhere Netze würden die Wölfin nicht interessieren, wenn sie Hunger oder Nachwuchs hat.“
Landwirtschaft in Gefahr
Viele Anwohner haben nichts gegen die Wölfe und sind stattdessen an der Verbreitung durch Jungtiere interessiert. Anders geht es dem betroffenen Viehhalter: „Wer an Nutztiere geht, muss bejagt werden“, fordert er.
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Seine Meinung teilen auch anderen Landwirte in Thüringen. Die ohnehin schlechte Wirtschaftslage sei bereits schwierig genug. Würden die Einbußen durch Tierverluste steigen, gerieten viele Betroffene in eine finanzielle Notlage. (neb)