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Corona in Thüringen: Nach Fehlstart – so soll es mit den Impfungen weitergehen!

Corona in Thüringen: Nach Fehlstart – so soll es mit den Impfungen weitergehen!

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Corona in Thüringen: Nach dem Fehlstart sollen es mit den Impfungen nun besser vorangehen. (Symbolbild) Foto: dpa

Thüringen hat in Sachen Corona-Impfungen einen regelrechten Fehlstart hingelegt. Mit einer Quote von 0,4 hatte Thüringen die schlechteste Quote bundesweit.

Zugleich gilt Thüringen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 300 nach Sachsen weiter als Corona-Hotspot – die Werte liegen nur in Sachsen noch höher. Das soll sich jetzt schnellstmöglich ändern.

Hier liest du, wie es nach dem Fehlstart mit den Impfungen weitergehen soll.

Corona in Thüringen: So soll es nach dem Fehlstart mit den Impfungen weitergehen

Der Impfstart in Thüringen lief weniger positiv. Am Sonntag um 0 Uhr waren laut dem Gesundheitsministerium 10.791 Menschen gegen Corona geimpft. Von 100.000 Thüringern seien damit statistisch gesehen 5,1 Personen geimpft. Diese Zahl soll in den kommenden Wochen deutlich zunehmen.

+++ Corona in Thüringen: So dramatisch ist die aktuelle Lage! +++

Etwa bis Mitte Februar sollen wöchentlich 19.500 Impfdosen ankommen. Für eine Immunisierung sind pro Mensch zwei Impfungen im Abstand von etwa drei Wochen nötig. Ab dem 18. Januar sollen dann jeweils rund 10.000 Menschen wöchentlich eine Erstimpfung und 10.000 Menschen jeweils ihre Zweitimpfung erhalten. Dabei gibt es eine genau festgelegte Rangfolge, nach der entschieden wird, wer sich zuerst impfen darf.

Höchste Priorität haben demnach über 80-Jährige, Personal und Bewohner in Pflegeheimen, Gesundheitspersonal in Intensivstationen, Notaufnahmen und Rettungsdiensten. Danach folgen mit „hoher Priorität“ unter anderem über 70-Jährige und Menschen mit hohem Risiko für schwere Corona-Verläufe – etwa mit Trisomie 21, Demenz oder einer geistigen Behinderung.

Zur dritten Kategorie mit „erhöhter“ Priorität zählen Menschen ab 60 Jahre, Vorerkrankte – zum Beispiel Diabetiker, Krebs-, Herz- und Asthmapatienten – und Angehörige bestimmter Berufsgruppen. Das sind unter anderem Polizisten, Feuerwehrleute und Apothekenpersonal, aber auch Lehrkräfte und Erzieherinnen und Beschäftigte wichtiger lebensnotwendiger Wirtschaftsbranchen.

In der letzten Dezember- und der ersten Januarwoche wurden 39.000 Impfdosen verimpft, wovon etwa 80 Prozent an Krankenhausmitarbeiter gingen, die einem erhöhten Ansteckungsrisiko ausgesetzt sind. Rund 20 Prozent, also Impfstoff für etwa 2.650 Menschen, gingen an Alten- und Pflegeheime.

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Das ist das Coronavirus:

  • ist SARS-CoV-2 (Abkürzung für englisch: severe acute respiratory syndrome coronavirus 2)
  • gehört zur Familie der Coronaviren, eine Infektion kann neue Atemwegserkrankung Covid-19 verursachen
  • erstmals 2019 in der chinesischen Stadt Wuhan entdeckt
  • wurde von der WHO am 30. Januar 2020 als „gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite“ und am 11. März 2020 als Pandemie eingestuft
  • Infektion erfolgt in der Regel über Tröpfcheninfektion und Aerosole

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Zentrale Corona-Impfzentren in Thüringen nehmen Arbeit auf

Der Großteil der Bevölkerung muss sich damit noch gedulden, bis er die Impfung erhält. Landesweit sollen dafür die 29 zentrale Impfzentren verantwortlich sein. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sollen zunächst 14 von ihnen am Mittwoch ihre Arbeit aufnehmen.

Sie befinden sich in Räumen des ärztlichen Bereitschaftsdienstes, in Krankenhäusern und kommunalen Veranstaltungszentren und werden entsprechend der Verfügbarkeit des Impfstoffes schrittweise hochgefahren. Sie sollen zwischen sechs und zwölf Stunden täglich öffnen.

Verantwortlich für den Aufbau und das Management der Impfstellen ist die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Thüringen. Ab dem 3. Februar sollen schrittweise weitere Impfstellen öffnen. Zudem gibt es 15 mobile Impfteams für den Einsatz in Pflegeheimen.

Personal von Pflegeheimen und Krankenhäusern wird vor Ort geimpft – auch mithilfe von Betriebsärzten und niedergelassenen Ärzten. Laut der KV Thüringen werden für den Betrieb der Einrichtungen rund 360 ärztlich und nichtärztliche Beschäftigte benötigt, um zwei Schichten von Montag bis Freitag besetzen zu können. Bisher haben sich 900 Ärzte freiwillig für den Impfeinsatz gemeldet.

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Die Impfung soll in den eingerichteten Impfzentren und nicht beim Hausarzt erfolgen, weil das in der ersten Phase der Corona-Impfungen wegen der besonderen Anforderungen an die Lagerung des derzeit verfügbaren Impfstoffs nicht möglich ist.

Das Vakzin muss bei längerer Lagerung bei minus 70 Grad gekühlt werden. Praxen niedergelassener Ärzte verfügen meist nicht über solche speziellen Kühlmöglichkeiten; der Impfstoff wird deshalb in Thüringen zentral gelagert. Erst wenn ausreichend und in der Lagerung weniger anspruchsvolle Impfstoffe zur Verfügung stehen, sollen die Hausärzte eingebunden werden. Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) hofft, dass das im zweiten Halbjahr 2021 möglich ist.

Wie bekommt man einen Impftermin?

Der Start der Terminvergabe war wegen eines Cyber-Angriffs und technischer Probleme holprig verlaufen. Bis Ende vergangener Woche war es aber wieder problemlos möglich, entweder online über www.impfen-thueringen.de oder unter der Telefonnummer 03643/4950490 Impftermine zu bekommen.

Wichtig: Ohne Termin auf gut Glück wird man nicht geimpft! Und wer einen Termin haben möchte, muss nachweisen, dass er einer vorrangig zu impfenden Bevölkerungsgruppe angehört. Das Angebot gibt es zunächst nur für jene Thüringer, die laut der Impf-Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums in die Personengruppe zählen, deren Impfung höchste Priorität hat.

Nach der Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums soll beim Alter ein Personalausweis oder anderer Lichtbildausweis reichen. Sonst sind Bescheinigungen der Einrichtungen oder Unternehmen vorzulegen, bei Vorerkrankungen ein Attest (ärztliches Zeugnis). (dpa, nk)