Dieses Tier galt lange Zeit in Thüringen als ausgestorben, doch jetzt erholen sich seine Beständelangsam. Entwarnung geben Experten aber noch nicht.
Um dem Tier des Jahres 2021 in Thüringen auf die Spur zu kommen, setzen sie jetzt auf sein besonderes Kommunikationsmittel.
Thüringen: ER ist zurück im Freistaat!
Der Fischotter ist im Freistaat wieder auf dem Vormarsch. „Wir haben in Thüringen eine richtige Wiedereinwanderung beobachten können“, sagt Maria Schmalz von der Fischökologischen Untersuchungsstelle Südthüringen in Schleusingen.
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Die ans Leben am und im Wasser angepasste Marderart galt seit 1974 ausgestorben. Lange wurden die Tiere gejagt, Umweltverschmutzungen taten ihr Übriges. „In Thüringen ist er 1996 erstmals an der Grenze zu Bayern wieder nachgewiesen worden“, berichtet Schmalz. Seit 2001 werde systematisch untersucht, wo sich der Fischotter im Freistaat aufhält.
An diesen Flüssen wurde der Fischotter bereits nachgewiesen:
- Pleiße
- Weiße Elster
- Saale
- Unstrut
- Werra
„Man bekommt ihn ganz selten zu Gesicht“, sagt Schmalz. In ihren 20 Jahren, in denen sie im Auftrag des Landes dem Tier nachspüre, habe sie selbst noch keinen lebenden Otter in der freien Natur gesehen.
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So kommen Experten dem Fischotter auf die Spur
Stattdessen setzt sie bei der Suche nach den Tieren vor allem auf deren Losung, also Kotspuren. Deshalb sei es auch nicht möglich, genaue Angaben zur Bestandsgröße zu machen.
Oft setzten die Tiere ihre Hinterlassenschaften auf selbst zusammengeschobene „Schauhäufchen“ aus Sand. Die einzelgängerischen Otter nutzten die Losungen als Kommunikationsmöglichkeit unter einander. „Ein Männchen kann anhand des Losung etwa erkennen, ob ein Weibchen gerade fruchtbar ist.“
Eine Besonderheit der Otter-Losung sei, dass sie nicht stinke, aber einen sehr charakteristischen Geruch habe. „Sie riecht nicht nach Fisch, wie man meinen könnte, sondern es ist ein sehr aromatischer moschusartiger Geruch“, erklärt Schmalz.
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Otter tot aufgefunden
Aber auch Totfunde gelten als Nachweise. Die meisten Fischotter, die tot gefunden werden, seien von Autos überfahren worden, so Schmalz. „Seit 1996 sind etwa 25 Totfunde gezählt worden, was zum Glück nicht besonders viel ist“. 2018 war aber auch ein Exemplar der eigentlich streng geschützten Tiere geschossen worden. Der Nabu Thüringen hatte damals über den Fall an der Saale im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt informiert. (dpa)