Suhl.
Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) hat die Auftragsvergabe für das neue Sturmgewehr der Bundeswehr an den Suhler Waffenhersteller C.G. Haenel begrüßt.
„Wie es aussieht, geht der Auftrag an ein Thüringer Traditionsunternehmen“, sagte Tiefensee am Dienstag. „Das stärkt den Standort und trägt zur Sicherung von Arbeitsplätzen bei.“
Das Bundesverteidigungsministerium hatte am Dienstag mitgeteilt, dass sich der Thüringer Hersteller bei dem Auftrag über 120 000 Gewehre durchgesetzt hat.
Thüringer Firma erhält Zuschlag für Bundeswehrgewehre
Das Volumen der Ausschreibung liegt bei 245 Millionen Euro – dies beinhaltet die Gewehre, aber auch spezielle Visiere, Zielfernrohre und weitere Teile von anderen Firmen. Das Unternehmen aus Südthüringen hat sich gegen den bisherigen Bundeswehrlieferanten Heckler & Koch durchgesetzt.
Die Firmenleitung äußerte sich am Dienstag mit Verweis auf das laufende Verfahren nicht zu dem Vorgang. Heckler & Koch erwägt rechtliche Schritte gegen die Auftragsvergabe.
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Heckler & Koch hatte ähnliches Angebot vorgelegt
Das Verteidigungsministerium will das Parlament noch in diesem Jahr mit der Entscheidung über das neue Sturmgewehr der Bundeswehr befassen. „Aus der nun abgeschlossen Auswertung der Angebote durch die Vergabestelle des Beschaffungsamtes in Koblenz ist mit der Firma C.G. Haenel GmbH ein Ausschreibungssieger hervorgegangen“, teilte das Ministerium dazu mit.
Die Auswertung sei aber noch nicht rechtswirksam. „Unterlegenen Bietern steht immer der Rechtsweg offen“, hieß es. Für die 120 000 Waffen im Finanzumfang von knapp 250 Millionen Euro hatte auch Heckler & Koch ein Angebot vorgelegt.
Suhl mit Tradition der Waffenherstellung
Der Raum Suhl hat eine jahrhundertealte Tradition der Waffenherstellung. Bekannte Marken wie die Walther-Pistolen stammen aus Suhls Nachbarort Zella-Mehlis. In der DDR zählte das Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk Suhl zu den größten Betrieben der Branche.
Heute produzieren der Jagdwaffen-Spezialist Merkel und die ebenfalls zur Merkel-Gruppe gehörende C.G. Haenel GmbH hier. (dpa)