Ilmenau/Mainz.
Ein brutaler Mord in Thüringen ist am Mittwochabend Thema in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“ gewesen. Es ging um den Mord an Cornelia Geißler kurz nach der Wiedervereinigung.
Die brutale Tat ist bereits 30 Jahre her, aber die Ermittler in Thüringen lassen nicht locker! Die damals 19-jährige Cornelia Geißler war Ende 1990 vergewaltigt und erstochen worden.
Ein Spaziergänger entdeckte ihre nackte Leiche in einem Wald in Ilmenau. Ihre Kleidung wurde zwölf Kilometer entfernt davon entdeckt. 28 Jahre später meldete sich eine Frau bei der Polizei. Völlig überraschend…
Aktenzeichen XY: Fall aus Thüringen – Zeugin nach 28 Jahren
Sie erzählte den Beamten, dass sie kurz vor dem Mord an Cornelia Geißler ebenfalls von einem Mann brutal vergewaltigt wurde. Der Unbekannte hatte sie damals am Bahnhof angesprochen und sie – gegen ihren Willen – auf dem Heimweg begleitet. „Ich wollte nicht, aber er hat darauf bestanden“, hieß es bei „Aktenzeichen XY“.
„Ich steche dich ab, wenn ich mit dir fertig bin!
Der Täter habe sie mit einem Messer bedroht: „Ich steche dich ab, wenn ich mit dir fertig bin!“ Wohl nur dank eines Geräuschs in der Nähe sei er nach der Vergewaltigung geflüchtet. Kurz danach dann die Vergewaltigung und der Mord an Cornelia Geißler. 18 Messerstiche zählten die Ermittler an ihrem Körper.
Die Zeugin hat 28 Jahre lang geschwiegen, aber sie habe immer gedacht, dass es sich um denselben Täter handeln könne: „Mir hat damals keiner geglaubt. Jetzt habe ich es aber nicht mehr ausgehalten“, offenbarte sie sich nach ZDF-Darstellung der Polizei in Gotha.
Kripo Gotha: Wahrscheinlich derselbe Täter!
Der Täter habe sich mit „Wolfgang oder Wolfhart“ vorgestellt. Er müsste heute um die 80 Jahre alt sein – wenn er denn noch lebt. Die Kripo geht davon aus, dass es sich um ein und denselben Mann handelte.
Es gebe sehr viele Übereinstimmungen, sagte Lars Fabig von der Kripo Gotha am Mittwoch bei „Aktenzeichen XY“. Auch daher habe man die Ermittlungen wieder aufgenommen.
Thüringen: Mord an Cornelia Geißler – Polizei sucht Zeugen!
Die Opfer waren in etwa gleich alt, der Ansprechbereich war jeweils der Bahnhof in Ilmenau, das Vorgehen war jeweils sehr brutal – und in beiden Fällen hatte der Täter ein Messer.
Womöglich habe der Täter auch vor oder nach den Taten Verbrechen begangen. Daher sollten sich auch mögliche Opfer melden, so die Polizei. Und: Vielleicht hat der Täter auch noch Jahre danach von den Taten erzählt, womöglich Täterwissen preisgegeben?
————–
Mehr von uns:
————–
Wer kann etwas zu den Verbrechen aussagen?, fragt die Polizei (Telefon: 03628/920166).
Vier Frauen melden sich bei „Aktenzeichen XY“
Am Ende der „Aktenzeichen XY“-Sendung hieß es , dass insgesamt 25 Hinweise eingegangen sind. Darunter seien vier Frauen gewesen, denen damals in Ilmenau ähnliches widerfahren sein soll. Auch Hinweise zum messer habe es gegeben, hieß es. (ck)